Für den deutschen Leitindex wird es vor allem darum gehen, die psychologisch wichtige Marke von 11.000 Punkten zu verteidigen. In den vergangenen Tagen schwankte der Auswahlindex kräftig hin und her, auf Wochensicht gewann er gut ein Prozent.

Eines der größten Risiken für die Börse ist nach Ansicht der Analysten der seit einem Jahr schwelende Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Verhandlungen sollen laut einem Bericht in Washington fortgesetzt werden. US-Präsident Donald Trump hatte damit gedroht, zum 2. März weitere US-Zölle auf Waren aus China festzulegen, sollte es bis dahin keine Einigung geben. "Gerade der US-Präsident wird sich schwer damit tun, das Thema endgültig eskalieren zu lassen", sagt Chefanalyst Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. "Trotz seiner in der Vergangenheit mitunter markigen Worte, werden ihm die Folgen für die Unternehmen im eigenen Land sehr wohl bewusst sein, wenn die Situation außer Kontrolle gerät." Erstmals hatte Trump Anfang 2018 Schutzzölle für in die USA importierte Solaranlagen und Waschmaschinen verhängt, um die Unternehmen seines Landes zu stärken.

Wie es um die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten bestellt ist, zeigen am Donnerstag die Auftragseingänge für langlebige Güter für Dezember sowie die Indikatoren für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich. Am Mittwoch werden die Protokolle der Januar-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed veröffentlicht.

Von größerem Interesse dürften aber die Frühindikatoren für die Wirtschaft in der Euro-Zone sein. So berichtet am Dienstag das ZEW-Institut über die Konjunkturerwartungen in Deutschland, drei Tage später steht mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex ein Highlight an. Experten gehen von einem weiteren Rückgang aus. "Bei den Geschäftserwartungen dürfte sich die Abwärtsbewegung etwas verlangsamen, die Lageeinschätzung könnte dagegen etwas stärker unter Druck geraten", sagt DZ-Bank-Analyst Michael Holstein. Die für Donnerstag erwarteten Einkaufsmanagerindizes für die Euro-Zone werden nach Einschätzung von Experten erneut knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegen.

EXPERTEN EMPFEHLEN ABSICHERUNGEN GEGEN DAS PFUND

Beim Dauerbrenner-Thema Brexit dürften Investoren jegliche Wendungen genau unter die Lupe nehmen. Sechs Wochen vor dem eigentlichen Brexit-Termin sei das Land von einer Lösung noch weit entfernt, sagt Volkswirt Peter Dixon von der Commerzbank. "Entsprechend steigt das Risiko eines ungeordneten Brexit, auch wenn wir ihn nicht weiter als das wahrscheinlichste Szenario ansehen." Ende Februar will das britische Parlament über neue Änderungsvorschläge für den Brexit-Vertrag abstimmen. Für den 29. März ist der Ausstieg aus der EU geplant.

Die Commerzbank-Experten empfehlen Pfund-Anlegern, sich gegen einen möglichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU ohne konkrete Klauseln abzusichern. Denn solle es dazu kommen, werde die britische Währung in die Knie gehen. Auf der anderen Seite könne sich das Pfund schnell wieder erholen, wenn klar werde, dass Übergangsregelungen in Kraft träten und das Land nicht im Meer versinke. Derzeit kostet ein Pfund 1,28 Dollar.

An der Unternehmensfront wird es ab Mittwoch spannend, wenn die Dax-Konzerne Fresenius und Fresenius Medical Care ihre Geschäftsergebnisse des vergangenen Quartals vorlegen. Am Donnerstag folgen unter anderem die Deutsche Telekom, Henkel und Hochtief. Am Freitag werden die Geschäftszahlen von Volkswagen erwartet. Am selben Tag stellen die Autobauer Daimler und BMW in Berlin ihr Gemeinschaftsunternehmen für Carsharing und andere Mobilitätsdienste vor.

rtr