Chancen sieht Iggo allerdings bei Staatsanleihen aus Schwellenländern, die sich im vergangenen Jahr schlecht entwickelt hatten. In Hartwährung denominierte Emerging-Markets-Anleihen litten unter Mittelabflüssen, höheren Renditen von US-Staatsanleihen und einer Ausweitung der Spreads, während die Stärke des US-Dollar die Performance von Anleihen in lokaler Währung beeinträchtigte. Da der Spread von Staatsanleihen aus Schwellenländern gegenüber US-Staatsanleihen nun allerdings bei 300 Basispunkten liegt und eine repräsentative Anleihe eine Rendite von 5,25 Prozent bringt, hält Iggo die Bewertungen nun für recht attraktiv. "Wenn die US-Wirtschaft weiter im gegenwärtigen Tempo wächst und signifikante Enttäuschungen aus China ausbleiben, besteht eine gute Chance, dass die Performance der Schwellenländer-Anleihen zu ihrem Mittelwert zurückkehrt", so der AXA-IM-CIO. Als weitere Outperformer kommen für ihn zudem lang laufende Staatsanleihen infrage. Diese Möglichkeit dürfte für viele Investoren jedoch weniger attraktiv sein: "Wenn Anleiheinvestoren eine Performance von 10 Prozent irgendwo in diesem Bereich erzielen, dürfte das im Rahmen eines Bärenmarktes für Aktien und High-Yield-Anleihen geschehen", erklärt Iggo. Er hält es daher für klug, Staatsanleihen mit längerer Laufzeit als Schutz gegen derartige Abwärtsrisiken ins Depot aufzunehmen.
AXA: Welche Anleihen bringen dieses Jahr 10 Prozent?
· Börse Online Redaktion
Anleihe-Investoren dürfte ein herausforderndes Jahr bevorstehen. Davon ist Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, überzeugt. Für mehr als eine Dekade hat in jedem Jahr mindestens ein Subsektor des Fixed-Income-Bereichs eine Gesamtrendite von mindestens 10 Prozent gebracht. In vier der vergangenen fünf Jahre waren High-Yield-Anleihen dieser erfolgreiche Subsektor. Iggo ist jedoch wenig optimistisch, dass sich diese positive Entwicklung 2014 fortsetzt: "Wenn dies geschähe, wären die Kreditmärkte genauso teuer wie im Jahr 2007. Und wir wissen alle, was damals geschah." Iggo hält es für wahrscheinlich, dass Staatsanleihen in diesem Jahr eine negative Performance erzielen werden, während Investmentgrade-Unternehmensanleihen nahe an der Nulllinie liegen dürften. High-Yield-Anleihen erzielen im Basisszenario von AXA IM eine etwas niedrigere Gesamtperformance als 2013. "Um wieder 10 Prozent zu erzielen, müsste die Rendite des Bank of America/Merrill Lynch European High Yield Index unter 3 Prozent fallen", erläutert der Experte. "Nimmt man an, dass die Renditen von Staatsanleihen ungefähr gleich bleiben, bestünde demnach nur noch ein Spread von 200 Basispunkten."