"Darüber werden wir nicht mehr diskutieren", sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba nach einer Sitzung der Tarifkommission mit dem Bundesvorstand der Gewerkschaft. Die Verträge sind je nach Beschäftigtengruppe zwischen Juni und November 2014 ausgelaufen.

Die Bahn äußerte sich verwundert über die Tonlage der EVG: "Ultimaten dieser Art sind völlig unangemessen und eine übertriebene Eskalation", sagte eine Sprecherin. "Hier spielt niemand auf Zeit." Die Bahn habe immer wieder gute Angebote gemacht. Sobald man Details der EVG-Forderung kenne, werde man sich zur Sache äußern.

Die EVG dringt neben einer Lohnerhöhung um sechs Prozent für ihre 100.000 Mitglieder bei der Bahn auf eine Einmalzahlung für alle Mitarbeiter. Sie will damit die unteren Lohngruppen besser stellen und vor allem für den Dienstleistungszweig wie etwa Reinigungskräfte mehr erreichen.

Die Bahn-Verhandlungen sind komplex, da parallel die Lokführergewerkschaft GDL nicht mehr allein Abschlüsse für die 20.000 Lokführer erreichen will, sondern auch für ihre Mitglieder im Zugpersonal. Die GDL hatte schon im vergangenen Jahr mehrfach gestreikt und durchgesetzt, dass sie für alle ihre Mitglieder verhandeln kann. Zudem hatte man sich für 2014 auf eine Einmalzahlung von 510 Euro verständigt. Die nächste Verhandlungsrunde mit der GDL ist am Mittwoch. GDL-Chef Claus Weselsky schloss in einem "Stern"-Interview neue Streiks im Februar nicht aus. Er drohe derzeit aber nicht damit, betonte er. Die Bahn will mit beiden Gewerkschaften vergleichbare Konditionen für die jeweilige Beschäftigtengruppe unabhängig von der Gewerkschaftszugehörigkeit aushandeln.

Reuters