Die GDL will den Regional- und Fernverkehr der Bahn bis Donnerstagabend (21.00 Uhr) und den Güterverkehr bis Freitagmorgen (09.00 Uhr) bestreiken. Nach Angaben der Bahn fielen auch am zweiten Streiktag etwa zwei Drittel der IC- und ICE-Züge aus. Im Regionalverkehr sollen demnach wie am Vortag 15 bis 60 Prozent der DB-Züge fahren. Hier hat die Bahn-Konkurrenz, die nicht bestreikt wird, ein Drittel des Marktes erobert.
Der Ersatzfahrplan sieht mehr als 250 der sonst gut 800 Verbindungen sowie verlängerte Züge im Fernverkehr vor. Im Güterverkehr falle weiter mindestens die Hälfte der Züge aus, teilte die Bahn mit. Dies führe bundesweit zu massiven Verspätungen und Einschränkungen für die Kunden, besonders betroffen sei Ostdeutschland. Hier sind weniger Beamte, die nicht streiken dürfen, beschäftigt. Zudem ist die GDL dort besonders stark organisiert.
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BAHN GEGEN UNTERSCHIEDLICHE ABSCHLÜSSE IM KONZERN
Es ist der siebte GDL-Streik binnen eines Jahres. Sie hatte ihn am Dienstag im Güterverkehr gestartet. Hauptstreitpunkt ist die Forderung, nicht nur für Lokführer, sondern auch Zugbegleiter und Rangierführer eigene Verträge abzuschließen. Dies strebt aber auch die größere, konkurrierende EVG an. Die Bahn wiederum will unterschiedliche Abschlüsse für dieselbe Berufsgruppe vermeiden.
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kündigte zum Auftakt neuer Gespräche mit der EVG ein verbessertes Angebot an, das außer dem Geld auch auf andere Forderungen der Gewerkschaft eingehe. "Das ist eine gute Basis, um weiterzukommen", sagte er. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba warnte, sollte es keine Fortschritte geben, werde unabhängig von den GDL-Aktionen gestreikt. "Wenn wir zu Arbeitkampfmaßnahmen aufrufen müssen, dann gucken wir nicht erst, ob jemand anderes noch zum Arbeitskampf aufruft."
Reuters