Der Chemiekonzern BASF kippt sein Gewinnziel für 2015. Überraschend kommt das nicht. Analysten hatten sich längst von der Prognose des Chemiekonzerns verabschiedet. Im Jahr 2011 hatte BASF ein operatives Ergebnis von 14 Milliarden Euro als Ziel aufgerufen - jetzt sollen es nur noch zehn bis zwölf Milliarden werden. Damit deckt sich die neue Prognose ziemlich genau mit den Analystenschätzungen, die im Schnitt elf Milliarden einkalkuliert haben.

BASF-Chef Kurt Bock hat eine einfache Erklärung für die Prognosekürzung: "Eine geringere Dynamik in den Schwellenländern und eine verzögerte Erholung der europäischen Wirtschaft." Als breit aufgestellter Chemiekonzern, der mit fast allen Wirtschaftsbereichen Geschäfte macht, spürt BASF die Launen der Weltkonjunktur besonders stark.

Um gegenzusteuern will BASF stärker sparen. In der Sparte Performance Products sollen die Kosten um mehr als eine halbe Milliarde Euro gedrückt werden. Mit dem bereits laufenden Sparprogramm Step komme der Konzern voran: "Ab Ende 2015 streben wir nun eine Verbesserung um 1,3 Milliarden Euro an - das sind 300 Millionen Euro mehr als wir uns ursprünglich vorgenommen hatten", meldet Bock.

Mit einer Belebung der Geschäfte rechnet der Chemiekonzern im laufenden Jahr nicht mehr. Man gehe von einem "weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld" aus. An der Prognose für das laufende Jahr will BASF nicht rütteln, der bereinigte Betriebsgewinn soll leicht steigern.

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Die BASF-Aktie ist an der Börse bereits seit mehreren Wochen unter Druck. Sie trifft jetzt zwischen 70 und 60 Euro auf eine Zone mit charttechnisch soliden Unterstützungen. Ein Verkauf der Aktie macht auf dem aktuellen Niveau daher wenig Sinn. Zumal BASF langfristig unverändert ein starkes Unternehmen mit einer anlegerfreundlichen Dividendenpolitik ist. Beobachten.

Stopp: 59 Euro Ziel: 80 Euro