Die Kommission erwäge, europaweit eine gemeinsame Untergrenze für die Körperschaftsteuer vorzuschreiben, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag. Am Mittwoch wolle Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit seinen 27 Kommissaren über die künftige Unternehmenbesteuerung in Europa debattieren. Dabei werde auch das Thema Mindeststeuer eine Rolle spielen, hieß es in der Zeitung unter Berufung auf EU-Kreise. Die Körperschaftsteuer ist von Kapitalgesellschaften, wie Aktiengesellschaften und GmbHs, zu entrichten.
"Deutschland und Frankreich verlangen einen Mindestschwellenwert. Darauf reagieren wir", zitierte die Zeitung Kommissionskreise in Brüssel. Bislang stand in der Debatte um die Firmenbesteuerung innerhalb der EU die Harmonisierung der Bemessungsgrundlage im Vordergrund. Eingriffe in die Steuersätze lehnen die meisten Mitgliedsländer ab. "Unter dem Eindruck der Luxleaks-Affäre hat nun aber offenbar ein Umdenken eingesetzt", hieß es in dem Zeitungsbericht. Vergangenes Jahr war bekanntgeworden, dass Luxemburg ausländische Unternehmen mit der Zusicherung von Steuervergünstigungen ins Land gelockt hatte. Das löste eine Diskussionen über unfaire Besteuerungspraktiken aus.
Reuters