Er sagte die Kursanstiege vom Oktober voraus – und lag richtig. Für das, was danach kommt, ist der beste Aktienstratege der Welt allerdings weniger optimistisch und nennt konkrete Zahlen. Von Jennifer Senninger
Er gilt als bester Aktienstratege der Welt: Mike Wilson, Chief Investment Officer von Morgan Stanley. Und: Er hat die Rally im Oktober vorausgesehen, die sonst so gut wie keiner für möglich gehalten hätte. Jetzt gibt er bekannt, was als Nächstes auf uns zukommt. Das ist leider weniger optimistisch als seine Oktober-Prognose.
Wer hätte das gedacht: Der Dow Jones beendete im Oktober den besten Monat seit 1976. Und das, obwohl die Welt auf eine globale Wirtschaftskrise zusteuert und die Notenbanken mit ihren Zinserhöhungen die Aktienmärkte in Atem halten. Mike Wilson jedoch wusste Bescheid. Er sagte die Rally für Oktober voraus. Sein Argument: Die Anleger seien wegen Inflation und Zinsen übermäßig pessimistisch. Die Inflation hätte ihren Höhepunkt erreicht und würde schneller fallen, als viele denken. „Dies könnte den Aktien kurzfristig eine gewisse Erleichterung verschaffen“, sagte er in einem Podcast.
Wie Fortune berichtete, denkt Wilson jedoch auch, dass die kurzfristige Rally nun vorüber ist. Am Sonntag warnte er in einer Forschungsnotiz, dass „nach dieser Rallye noch niedrigere Tiefs für den S&P 500 bevorstehen“. Es kommt noch schlimmer: Nach diesen Tiefs denkt Wilson, dass der S&P 500 rund acht Monate brauchen wird, um wieder zum aktuellen Niveau zurückzukehren. „Wir glauben, dass die aktuelle Rallye des S&P 500 von 4000 bis 4150 reicht, bevor die Realität einsetzt“. Bis Mitte 2023 könnte der S&P 500 dann auf 3900 Punkte steigen.