Das Exportwachstum werde wohl schon bald zum Erliegen kommen. "Die Entwicklung wird stagnieren. Das muss man wohl so sehen." Es könnte schon im kommenden Jahr soweit sein. "Irgendwo kommen wir vielleicht jetzt auch an unsere Grenze. Wir kommen langsam mit dem Kopf ans Dach."
Die deutschen Ausfuhren waren nach amtlichen Zahlen im ersten Halbjahr nur noch um 1,4 Prozent gestiegen. Im Gesamtjahr 2015 hatte es noch ein Plus von 6,5 Prozent auf den Rekordwert von knapp 1,2 Billionen Euro gegeben. Insbesondere im Geschäft mit den wichtigsten deutschen Handelspartnern - den USA, Frankreich, China und Großbritannien - stockt es. Die Exporte in die USA sackten von Januar bis Juni um mehr als vier Prozent ab, die nach Frankreich um über zwei Prozent. Auch nach Großbritannien, wo nach dem Brexit-Votum dunkle Wolken aufziehen, und nach China stiegen die Warenlieferungen nur noch wenig.
UNGEWÖHNLICH VIELE KRISENHERDE
Für Börner kommen derzeit ungewöhnlich viele Risikofaktoren zusammen. Als größtes Risiko schätzt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen die die Krisenherde in der arabischen Welt ein, gefolgt von der unsicheren Entwicklung in Russland und dem Auseinanderdriften der Europäischen Union. All das bedeute Unsicherheit, Zukunftsangst und Unzufriedenheit - alles Faktoren, die Investitionen bremsten.
Die Folgen des britischen Anti-EU-Referendums seien noch nicht überschaubar. Das werde sich erst in den kommenden Monaten niederschlagen. "Die Auswirkungen werden uns noch gewaltig belasten", sagte der BGA-Präsident aber voraus.
rtr