Rund 20 Milliarden US-Dollar an Börsenwert hat die US-Biotechfirma an einem Tag verloren. Ausgelöst wurde das Kursdesaster durch enttäuschende Verkaufszahlen für den zuletzt wichtigsten Gewinntreiber. 883 Millionen US-Dollar setzte das Multiple-Sklerose-(MS-)Medikament Tecfidera im zweiten Quartal 2015 um. Das entspricht einer Steigerungsrate von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr - und einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Plus von 63 Prozent aus dem Vorquartal.

Branchenexperten sehen in neuen Sicherheitsbedenken den Hauptgrund dafür, dass Fachärzte Tecfidera zögerlicher verschreiben - Grund genug, die bisherige Umsatzprognose für 2015 zu kürzen. Statt der bislang erwarteten Zuwächse von 14 bis 16 Prozent soll der Umsatz um sechs bis acht Prozent zulegen.

Klar ist: Biogen benötigt neue Megaseller. Das gilt umso mehr, als auf einer Fachkonferenz präsentierte neueste Studienergebnisse zu einem Wirkstoff zur Behandlung von Alzheimer keine neuen Rückschlüsse im Hinblick auf die Wirksamkeit lieferten. Analysten erwarten daher, dass der Konzern sich nun nach Zukäufen umsieht. Nach den gesenkten Gewinnerwartungen sehen wir die Aktie nur noch als Halteposition.

SRI