Und das ist Klarman schon mehrmals gelungen: Die Aktien von Regeneron und Idenix Pharmaceuticals haben sich vervielfacht, Reinfälle wie Enzon wurden bei Weitem wettgemacht. Laut Beteiligungsmeldung bei der US-Börsenaufsicht SEC scheint Klarman bei Biotie Therapies wieder eine günstige Relation zwischen Chance und Risiko gefunden zu haben.
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Wert weitgehend abgesichert
Baupost hat über eine Kapitalerhöhung des finnischen Biotechunternehmens knapp 13 Prozent des Kapitals erworben. Biotie forscht vor allem zu Krankheiten des zentralen Nervensystems. Ein Medikament ist schon zugelassen: Selincro, das in der Therapie von Alkoholabhängigkeit eingesetzt wird. Es wird vom dänischen Lizenzpartner Lundbeck vertrieben. Weil das Präparat neue Therapiewege beschreitet, wird die Markteinführung Zeit in Anspruch nehmen. Setzt sich das Mittel als Standardtherapie durch, wird das dicke Lizenzeinnahmen in die Kassen spülen.
Deren Barwert könnte den aktuellen Börsenwert von Biotie von rund 200 Millionen Euro übersteigen. Genau darauf scheint Bauposts Kalkulation hinauszulaufen: Die anderen Forschungsprojekte gibt es gratis. Und es ist keinesfalls klar, ob die Pipeline mit drei weiteren Wirkstoffkandidaten floppt. In Phase II der klinischen Studien sind die Wirkstoffe Syn120 gegen Vergesslichkeit bei Parkinson-Erkrankten und BTT1023 gegen eine Gallenwegsentzündung. Der potenzielle Blockbuster ist allerdings Tozadenant, der gerade in Phase III der klinischen Tests zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erprobt wird. Wenn der Durchbruch gelingt, können hier Milliarden fließen.
Natürlich ist es nicht einfach, Seth Klarmans Spuren zu folgen. Sein Risiko auf einen Totalverlust beschränkt sich auf kaum mehr als ein Promille seines Milliardenportfolios. Zudem werden die Phase-III-Ergebnisse zu Tozadenant nicht vor 2017 erwartet. Das heißt: Wer bei der Wette um Biotie Therapies dabei sein will, sollte nur eine kleine Position eingehen und viel Geduld mitbringen.