Endlich ist es so weit. In den USA wurden erstmals ETFs auf den Bitcoin zugelassen. Der Anbieter Proshares hat den ersten vor wenigen Tagen aufgelegt. Weitere werden bald folgen. Es handelt sich nicht um physische ETFs, sondern solche, die sich auf Futures beziehen. Damit folgt der größte Finanzmarkt der Welt Kanada oder Frankreich, wo es solche ETFs schon länger gibt. "Die Genehmigung eines börsengehandelten Fonds auf amerikanischem Grund und Boden ist ein Ritterschlag für den Bitcoin", kommentiert Krypto-Experte Timo Emden das Ereignis.
Noch Mitte September war die Kryptowährung abgestürzt, nachdem China Transaktionen damit für illegal erklärt hatte. Mit der ETF-Zulassung in den USA verbinden Anleger nun die Hoffnung, dass der Kryptodevise dort nicht dasselbe Schicksal wie in China droht. Darauf deuten jedenfalls die Käufe der Investoren hin. Im Oktober legte der Bitcoin um fast 50 Prozent zu und nähert sich seinem Allzeithoch bei 64 000 US-Dollar.
Die neuen ETFs sind aber nicht der einzige Grund für den Preisanstieg. Immer mehr Staaten wollen dem Beispiel El Salvadors folgen und den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Inselstaat Tonga sowie Panama bereiten sich darauf vor. Aber auch in der Ukraine und Brasilien gibt es Überlegungen in diese Richtung. Sollten damit erstmals zwei große Staaten das Vorhaben realisieren, würde das die Akzeptanz des Bitcoin enorm aufwerten.
Attraktiv für Schwellenländer
Michael Sonnenshein, Chef des digitalen Vermögensverwalters Grayscale, erwartet, dass weitere Emerging Markets den Bitcoin entdecken. "Dort haben viele Bürger keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen, und die lokale Währung wurde oft abgewertet, da der Staat zu wenig Kontrolle darüber hat", begründet er das. Diese Länder leiden häufig an Entscheidungen der Fed oder der EZB. Der Bitcoin würde ihnen einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten.
Noch ein weiterer Faktor hat dazu geführt, dass sich zuletzt vor allem institutionelle Investoren für die Kryptodevise erwärmten. Nach den Angaben des Schweizer ETP-Anbieters 21Shares waren viele Fonds und Family Offices darunter. "Infolge der Geldmengenerhöhung durch die Zentralbanken zieht die Inflation weiter an. Der Bitcoin legitimiert sich dabei als Absicherung und Wertspeicher", begründet Adrian Fritz, Analyst für Kryptodevisen bei 21Shares, das aktuell hohe Interesse der Profi-Anleger. Überdies sprangen viele Trader auf den fahrenden Zug auf. "Die Spekulationsdynamik hat sich zuletzt deutlich erhöht", weiß Fritz.
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Nach der schnellen Hausse droht nun eine Korrektur. Jedenfalls war es in der Vergangenheit häufig so, wenn auf die Einführung neuer Produkte spekuliert wurde. Kamen diese dann auf den Markt, nahmen Anleger nicht selten ihre Gewinne mit. Für risikofreudige Anleger wäre das eine Einstiegsgelegenheit. Dazu eignet sich der physisch hinterlegte Bitcoin-ETC der ETC Group (ISIN: DE 000 A27 Z30 4). Etabliert sich doch der Bitcoin zunehmend als eigene Anlageklasse wie Gold - aber mit weit höheren Schwankungen und Verlustrisiken.