Der Bitcoin hat sich im Dezember bisher meist über der Marke von 19.000 Dollar bewegt. Den von vielen Marktteilnehmern erwarteten Durchbruch durch den Meilenstein von 20.000 Dollar hat er aber noch nicht geschafft. Allerdings ist zu erwarten, dass das in Kürze gelingt. Zunächst gilt es aber, die durch das Allzeithoch von 2017 markierte Bremse zu überwinden (vgl. Bitcoinchart unten). Geht die Analogie zur Entwicklung vor und nach dem zweiten Bitcoin-Halving auch nur annähernd so weiter, wird sich der Bitcoin im Laufe des nächsten Jahres noch einmal vervielfachen. Deswegen sollten die langfristig orientierten Investoren ihre Gewinne weiter laufen lassen.
Denn das Marktumfeld ist und bleibt positiv, darauf deuten viele Indikatoren hin. Ein sehr gutes Zeichen sind auch die seit Februar kontinuierlich gefallenen Bitcoinbestände an den Kryptobörsen. Denn dies zeigt, dass immer mehr Anleger ihre Bitcoin von den Kryptobörsen abgezogen haben, weil sie von einer langfristigen deutlichen Kurssteigerung überzeugt sind und deshalb ihre Bitcoin sicher auf eigenen Wallets verwahren wollen. Im Chart unten der Analyseplattform Glassnode ist zu sehen, dass es sich um den ersten markanten und länger anhaltenden Rückgang bei den Börsenbeständen überhaupt handelt. Dadurch werden die zum sofortigen Handel verfügbaren Stücke immer weniger und es könnte zunehmend zu einem Liquiditätsengpass beim Bitcoin kommen. Zwar werden den Börsen nicht die handelbaren Stücke ausgehen. Jedoch könnte die Knappheit die Preise noch mehr treiben. Auch sollte man sich auf eine deutlich erhöhte Volatilität einstellen, wahrscheinlich schon zum Jahreswechsel und dann auch im gesamten nächsten Jahr. Beim Bitcoin als Top-Investment des Jahres 2020 bleibt es also sehr spannend. Und er wird auch im kommenden Jahr 2021 das Top-Investment bleiben.
Tokenized Assets gegen Inflation
Tokenized Assets sind digitale Abbildungen von realen wertvollen Gütern auf einer Blockchain. Das können Immobilien, Oldtimer, Diamanten, Lizenzrechte und viele andere materielle und immaterielle Güter sein. Durch die Ausgabe von Anteilen in Form von Token können Anleger dadurch auch mit kleineren Beträgen an der Wertentwicklung von sehr hochpreisigen und nicht teilbaren Anlageobjekten wie einem Kunstwerk teilhaben. So kann einen Picasso oder ein Kunstwerk eines hochgehypten modernen Künstlers kaum jemand bezahlen. Durch Tokenisierung kann man aber auch mit kleinen Bruchteilen an der Wertentwicklung partizipieren. Professor Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance sieht Tokenized Real Assets neben Kryptowährungen wie Bitcoin als Bausteine von optimierten Portfolios und Instrumente zum Schutz vor Inflation. Bisher sind Tokenized Assets nur eine sehr kleine Anlageklasse. In den nächsten Jahren wird sich hier aber ein starker neuer Trend entwickeln. Denn viele Anleger suchen in Zeiten von Minuszinsen und sehr hoch bewerteten Aktien und Immobilien nach Anlagealternativen. Mit der Möglichkeit der Tokenisierung von Gütern aller Art wird für viele Anleger die Teilhabe an alternativen Investments überhaupt erst möglich. Auf diesen starken Zukunftstrend setzen verstärkt auch die Banken. So gab die Schweizer Sygnum Bank den Start einer Plattform bekannt, auf der tokenisierte Assets gehandelt werden können.
Tokenisierung wird keine vorübergehende Erscheinung sondern ein Megatrend werden. Nach Schätzungen des World Economic Forum wird der Tokenisierungs-Markt bis 2027 schon ein Volumen von 24 Billionen Dollar erreicht haben. Zwar kann auch auf anderen Blockchains eine Tokenisierung umgesetzt werden. Von dem Trend am meisten wird aber Ethereum als unangefochtener Marktführer profitieren. Das dürfte auch einer von mehreren Gründen dafür sein, dass Ethereum in diesem Jahr von den großen Coins eine der besten Performances seit Jahresanfang hingelegt hat. Immerhin über 360 Prozent seit Jahresanfang. Der Bitcoin schaffte "nur" etwas mehr als 150 Prozent.