Die Erholung am Kryptomarkt, die zu Beginn der vergangenen Woche startete, führte den Bitcoin zur Wochenmitte wieder über die Marke von 9000 US-Dollar. Zum Wochenschluss tauchte er aber wieder deutlich darunter, kam zunächst bis zur 200-Tage-Linie zurück und durchbrach diese dann am Sonntag deutlich. Wie die 50-Wochen-Linie, nachdem der Stillstand dort am Vortag noch positiv von Analysten gewertet worden war. Ein Blick auf den Daily Chart zeigt, dass mit den Kursrückgängen am Samstag und Sonntag nun die rechte Schulter einer Kopf-Schulter-Formation ausgebildet wurde (siehe Jahreschart). Unter Chartanalysten gilt dieses Chartmuster als ziemlich zuverlässiges Zeichen für eine Trendumkehr. Der Preis hat es am Wochenende nicht geschafft, über die aufsteigende Nackenlinie zu steigen, die auf Höhe des 50-Tage-Durchschnitts verläuft. Damit ist die Gefahr recht groß, dass der Preis des Bitcoin weiter abrutscht bis in den Bereich zwischen 7000 und 7500 Dollar.
Viel tiefer sollte es eigentlich nicht gehen, aber auch das wäre noch einmal ein deutlicher Einbruch. Kurzfristige Kursprognosen sind immer mit vielen Unsicherheiten behaftet. Und diese sollten auch nicht die Verfechter eines erneuten Aufstiegs im Zusammenhang mit dem Halving im Mai enttäuschen. Ein Blick zurück zu den beiden bisher einzigen Halvings zeigt, dass es kurz vor den Events jeweils zu deutlichen Kursrückgängen beim Bitcoin gekommen ist. Beim vorigen Mal 2016 ging es auch nach dem Halving zunächst weiter nach unten, bevor es zum parabolischen Anstieg kam.
Die langfristige Prognose bleibt unverändert: Nach dem Halving wird der Bitcoin völlig neue Niveaus erklimmen. Bereits in diesem Jahr könnte es zu neuen Allzeithöchstständen kommen. Im nächsten Jahr wäre es dann keine Überraschung, wenn sich die Kursniveaus im mittleren fünfstelligen Bereich bewegen. Verselbstständigt sich die Hausse auch in Anbetracht schwankender traditioneller Finanzmärkte, könnten die Preisspitzen sogar in den sechsstelligen Bereich gehen.
Eine Stimulierung von Bitcoin & Co durch die einbrechenden Finanzmärkte ist zunächst aber nicht in Sicht. Zwar gelten Aktien- und Bitcoin-Markt als nicht oder nur gering korreliert, aber zuletzt liefen die Kursbewegungen ziemlich synchron.
Altcoins mit Kurseinbrüchen
Die meisten Altcoins fielen zuletzt deutlich stärker als der Bitcoin. Im Wochenvergleich waren die Rückgänge bei den großen Altcoins im Schnitt doppelt so groß wie beim Bitcoin. Trotzdem fällt auf, dass sich die Performance seit Jahresbeginn immer noch sehen lassen kann. Bei den Top 20 gibt es sogar noch drei Coins mit einem dreistelligen prozentualen Kursgewinn. Selbst die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum weist ein Plus von über 60 Prozent seit Jahresbeginn auf. Dies relativiert die jüngsten Kursverluste etwas, wenngleich die Rückgänge trotzdem drastisch sind.