Anleger fürchten rasche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve
Die Furcht vor einer raschen Zinswende auf US-amerikanischen Grund und Boden nimmt Anlegern dies- und jenseits des Atlantiks den Risikoappetit auf Digitalanlagen. Es herrscht Ausverkaufsstimmung. Nach wie vor sehen sich die Marktteilnehmer in erster Linie mit Inflations- und Zinssorgen auseinandergesetzt. Die Furcht vor einer raschen Zinswende in den USA bleibt das Zünglein an der Waage.
Die jüngsten US-Inflationsdaten stellen die US-Notenbank vor große Herausforderungen. Diese waren am vergangenen Freitag mit 8,6 Prozent deutlich höher ausgefallen als im Vorfeld erwartet (8,3 Prozent). Börsianer verabschieden sich gerade von dem Gedanken, dass die US-Notenbank einen umgänglichen Zinserhöhungszyklus einschlägt. Ein rasches Drehen an den Zinsschrauben scheint zusehends wahrscheinlich. Folgerichtig kehren Anleger hochriskanten Anlageklassen weiterhin den Rücken zu und sichern ihr Hab und Gut.
Fed-Sitzung zur Wochenmitte wirft ihre Schatten voraus
Die am Mittwoch anstehende US-Notenbanksitzung der Federal Reserve (Fed) wirft indes ihre Schatten voraus. Erwartet wird, dass der Währungshüter den bereits geplanten Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten in die Tat umsetzt. Damit würde sich das aktuelle Zinsband entsprechend auf ein Level von 1,25-1,50 Prozent nach oben bewegen.
Für größere Aufmerksamkeit dürften Aussagen zur zukünftigen Geldpolitik seitens Jerome Powell sorgen. Gut möglich, dass angesichts der grassierenden Inflation ein XXL-Zinsschritt in Höhe von 0,75 Prozentpunkten in Aussicht gestellt wird.
Celsius Network befeuert Abwärtsrisiken bei Bitcoin und Co
Neben der Inflations- und Zinsfurcht treiben Anleger Sorgen rund um die DeFi-Plattform Celsius Network um. Das Unternehmen fungiert als bedeutender Krypto-Kreditgeber in der Branche. Der Anbieter hatte bekannt gegeben, dass "alle Abhebungen, Swaps und Überweisungen" zwischen Konten pausiert werden.
Der Absturz des Tokens weckt böse Erinnerungen an den jüngsten Kollaps rund um TerraUSD/Luna. "Wir ergreifen diese Maßnahme heute, um Celsius in eine bessere Position zu bringen, um im Laufe der Zeit seine Auszahlungsverpflichtungen zu erfüllen", heißt es. Nutzer sollen während der Pause weiterhin ihre Renditen erhalten.
Die Anleger haben zusehends Zweifel an den Renditen, welche das Unternehmen verspricht und nehmen Reißaus. Laut Daten des Anbieters CoinMarketCap kostete eine Einheit CEL am Montagvormittag rund 18 Cent und damit 50 Prozent weniger im Vergleich zum Vortag. Das Rekordhoch lag im Jahr 2021 bei rund 8 Dollar. Die Gefahr ist hoch, dass ähnliche Projekte sich von den Unsicherheiten rund um CEL anstecken lassen. Konkurrenten wie Aave, Maple oder Compound verlieren in diesem Zuge ebenfalls.
Es dominiert derzeit die Sorge am Markt, dass die Wunden rund um den jüngsten Zusammenbruch der Terra Blockchain offensichtlich nicht vollständig geheilt sind und weitere Projekte den Bach runtergehen könnten. Die Unsicherheiten rund um den DeFi-Sektor schüren ein gewisses Systemrisiko für Bitcoin und Co. Eine ganze Branche wird in Sippenhaft genommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.