Es ist und bleibt ein Hin und Her zwischen Diplomatie und einem Kriegsszenario im Ukraine-Russland-Konflikt. Auch neue Regulierungsbestreben werfen ihre Schatten voraus. Die Schaukelbörsen dürften sich somit zunächst weiter fortsetzen.

Anleger im Wechselbad der Gefühle - hoffen auf diplomatische Lösung im Ukraine-Russland-Konflikt


Börsianer dies- und jenseits des Atlantiks befinden sich im wahrsten Sinne des Wortes in einem Wechselbad der Gefühle. Nachdem in der vergangenen Woche die Kriegsangst Anleger wieder eingeholt hatte, hofften die Börsen am Montagvormittag auf ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Wladimir Putin und damit auf eine diplomatische Lösung. Laut dem Élysée-Palast habe der US-Präsident und der Kreml-Chef dem von Frankreichs Präsidenten Macron vorgeschlagenen Treffen "grundsätzlich" zugestimmt, wie es in der Nacht zum Montag hieß. Macron und beide Staatsoberhäupter hatten im Vorfeld telefoniert.

Keine konkreten Pläne für ein Treffen - Börsen halten weiter Atem an


Die Börsen lechzen nach den ersten sichtbaren Rauchwolken aus einer Friedenspfeife. Denn eine militärische Eskalation dürfte für große Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten sorgen.

Laut Kreml-Angaben gebe es allerdings nun doch keine konkreten Pläne für ein Treffen Putins mit Biden. Möglich sei dies, "wenn es beide Staatschefs für zielführend halten", hieß es aus den Reihen Putins.

Die ausgeprägte Sorge vor einer militärischen Eskalation im Ukraine-Russland-Konflikt lässt sich vor allem bei riskanten Anlageklassen wie etwa Bitcoin ablesen.

Sollte es zu einem tatsächlichen Krieg kommen, droht größeres Ungemach.

Regulierungssorgen von Kryptos forcieren sich - Biden-Administration kündigt Strategie an


Neue Regulierungsstreben der Vereinigten Staaten könnten ebenfalls ihre Schatten vorauswerfen und Bitcoin und Co in den kommenden Tagen und Wochen tendenziell unter Druck setzen. Bereits im nächsten Monat plant die Biden-Regierung, eine erste regierungsweite Strategie für digitale Assets zu veröffentlichen und gleichzeitig die Bundesbehörden mit der Bewertung der Risiken und Chancen zu beauftragen, heißt es von mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

Neben der Erhöhung des Verbraucherschutzes für Krypto Assets haben die USA offensichtlich auch Interessen, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Biden-Regierung steht seit geraumer Zeit unter Druck, in der Branche eine Führungsrolle zu übernehmen. Staatlich unterstützte Digitalwährungen wie etwa aus China und anderen Nationen könnten die Dominanz des Dollars gefährden. Auch die Vereinigten Staaten hatten in jüngster Vergangenheit Gedankenspiele hinsichtlich eines "digitalen Dollars".

2022 dürfte ein klassisches Regulierungsjahr werden


Das Jahr 2022 könnte wie das vergangene Jahr als klassisches Regulierungsjahr für Krypto Assets fungieren. Dass womöglich auf oberster Regierungsetage über Krypto Assets debattiert wird, spricht für die Priorität und Bedeutung der Digitalanlagen. Kurzfristig könnte die Ankündigung weiterer Regulierungsbestreben Bitcoin, Ether und Co Wind aus den Segeln nehmen. Übergeordnet dürfte ein festgezurrter Regulierungsgürtel als strategischer Schachzug für Krypto Assets fungieren.

Denn langfristig ist und bleibt eine forcierte Regulierung elementar, um der Branche weitere Seriosität zu verleihen und damit am Ende des Tages neue Käufergruppen anzulocken.