Wie Bitcoin gaben auch andere Digitalwährungen wie Ether, Ripple oder Litecoin im zweistelligen Prozentbereich nach. Von dem rasanten Kursanstieg, den viele der aktuell rund 1500 Kryptowährungen 2017 vollzogen hatten, ist mittlerweile ein großer Teil ausradiert. Der Bitcoin etwa hatte erst Mitte Dezember ein Rekordhoch von fast 20 000 Dollar erreicht. Seither jedoch ging es fast durchgängig bergab.

Auslöser des Kurssturzes sind zum einen bei den Digitalwährungen selbst zu finden. Dazu gehören vor allem zunehmende Regulierungsbestrebungen des bisher unregulierten Handels mit Kryptowährungen und immer wieder Hackerangriffe auf größere Handelsbörsen. Verstärkt wird die schlechte Stimmung durch die aktuell starken Kursrückgänge an den internationalen Aktienmärkten. Riskante Anlagen, zu denen auch virtuelle Devisen gezählt werden, werden dadurch belastet.

Erst am Montag hatte Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), eine Warnung ausgesprochen: "Digitalwährungen sollten als sehr riskante Wertanlagen betrachtet werden", sagte er vor dem EU-Parlament in Straßburg. Die Bankenaufsicht der EZB untersuche die Risiken der Digitalwährungen. Die Banken der Eurozone hielten jedoch keine relevanten Bestände an Bitcoins, versicherte Draghi.

Die Meinungen zu Digitalwährungen gehen grundsätzlich stark auseinander: Befürworter preisen den technischen Fortschritt und schätzen die Unabhängigkeit von staatlicher Kontrolle. Kritiker monieren, bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen handele es sich nicht um Währungen im klassischen Sinne, weil zentrale Eigenschaften wie Wertstabilität fehlten. Außerdem wird die hohe Missbrauchsgefahr aufgrund der Anonymität des Zahlungsprozesses moniert.

dpa-AFX