"Omikron" beschert Anlegern kalte Füße - Bitcoin, Ether und Co brechen auf breiter Front ein Die Sorge um die Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante "Omikron" hat am vergangenen Freitag nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch Kryptowährungen stark unter Druck gesetzt. Der Bitcoin verlor daraufhin zwischenzeitlich über 5.000-Dollar-Einheiten oder über zehn Prozent auf rund 53.500 Dollar, was gleichzeitig dem tiefsten Stand seit Mitte Oktober gleichkommt. Im rauen Kielwasser büßte die nach Marktgröße zweitwichtigste Digitalwährung Ether (ETH) über 13 Prozent ihres Wertes auf unter 4.000 Dollar ein. Beide Währungen können sich zu Wochenbeginn von ihren jüngsten Verlusten aber wieder erholen. Schnäppchenjäger haben sich auf die Pirsch begeben und nutzen die vermeintlich günstigen Preisniveaus für einen Einstieg. Anleger sollten jedoch nicht den Tag vor dem Abend loben.

Da Kryptowährungen als hochriskante Anlageklasse fungieren, geraten diese in der Regel in von großer Unsicherheit geprägten Marktphasen verstärkt unter Druck. "Omikron" wird laut der Weltgesundheitsorganisation "WHO" als besonders besorgniserregend eingeschätzt. Bislang ist nicht klar, ob der aktuell vorhandene Impfschutz weniger wirksam ist und möglicherweise durchdrungen werden kann. Zudem befürchtet man, dass die Virusvariante deutlich ansteckender als ihre Vorgänger sein könnte. Ein erneut flächendeckender Lockdown in der Alten Welt als auch jenseits des Großen Teichs könnte den globalen Konjunkturmotor zum Herunterfahren zwingen und schwere Flurschäden in der Wirtschaft verursachen. In erster Linie herrscht unter Marktteilnehmern vor diesem Hintergrund das Prinzip Vorsicht.

Zinserhöhungsspekulationen jenseits des Atlantiks halten an


Neben den schwelenden Pandemie-Sorgen gesellen sich anhaltende Zinserhöhungsspekulationen in den USA, welche Kryptowährungen im Hinblick als Anlagealternative angesichts von Inflationssorgen unattraktiver machen könnten. Kryptowährungen fungieren in Kreisen vieler Anleger als Absicherungsinstrument gegen Wertrisiken. Ob es im kommenden Jahr tatsächlich zu einer Zinswende in den USA kommt, steht weiterhin in den Sternen. Die Coronavirus-Pandemie besitzt nach wie vor das Potenzial, die Zeiten der expansiven Geldpolitik zu verlängern, um die COVID-lädierte Wirtschaft zu stützen. Gleichzeitig könnten in diesem Kontext die ohnehin bestehenden Inflationsrisiken noch weiter steigen, was Kryptowährungen wieder in die Karten spielen dürfte.

Hoffen auf weitere Notenbanker-Schützenhilfe - Inflationssorgen als Kurstreiber für Bitcoin und Co


Sollte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im Falle einer sich verschlimmernden Pandemie unbegrenzte Unterstützung zusichern, wäre dies abermals Wasser auf die Mühlen der Anleger. Bislang stochern Anleger im Nebel, ob der Risikograd der neuen Variante tatsächlich so hoch ist wie aktuell angenommen. Es könnten Wochen vergehen, bis Licht ins Dunkle kommt. Die Fed hatte kürzlich mit dem Beginn der schrittweisen Rückführung ihres Programms zum Ankauf von Vermögenswerten in Höhe von 120 Milliarden Dollar pro Monat angekündigt. Bereits im Januar könnte das Abschmelzen (Tapering) besagter Ankäufe weiter gedrosselt werden. Zudem steht die erste Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten bereits im kommenden Jahr auf der Agenda. Im darauffolgenden Jahr könnten zwei weitere Zinsschritte folgen.

Hoffnung auf Jahresendrally trübt sich zwar ein - bleibt aber bestehen


Die Hoffnungen auf eine Jahresendrally haben zwar spätestens seit vergangenem Freitag einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Doch die Coronavirus-Pandemie könnte sich am Ende des Tages auch als ein Kurstreiber für Kryptowährungen entpuppen, sollten die wichtigsten Notenbanken der Welt weitere Konjunkturprogramme auf den Weg bringen, um die Wirtschaft vor dem Kollaps zu bewahren. Die damit im Zusammenhang stehenden Inflationssorgen könnten das Zünglein an der Waage darstellen, damit Anleger in Kryptowährungen wieder Fuß fassen.