In der Vergangenheit wurde das Verständnis von Bitcoin als digitales Gold oft belächelt. Das ist durchaus verständlich. Denn ein kleiner Klumpen Gold in der Hand ist immer noch etwas Handfesteres als der Zugangscode zu einer Kryptowährung, die sich irgendwo in der virtuellen Welt versteckt. Zumal diese, wenn man nicht aufpasst, auch noch durch Hacker geklaut werden kann. Bei Gold kann das aber ebenfalls passieren - bei einem Einbruch.

Die Vorteile von Bitcoin als dezentralisiertes und nicht manipulierbares Wertaufbewahrungsmittel werden unterschätzt. Zwar unterliegt der Kurs hohen Schwankungen. Aufgrund des Bitcoin-Codes besteht jedoch keine Möglichkeit, Bitcoins wie Dollar oder Euro beliebig zu drucken und zu inflationieren.

Bei der nächsten großen Krise der traditionellen Finanzmärkte könnte eine Kryptowährung wie Bitcoin der Gewinner sein. Die stark gewachsenen geopolitischen Spannungen und der Handelskrieg zwischen den USA und China belasten schon jetzt zunehmend. Der Bitcoin hat zuletzt stark auf die schwachen Aktienbörsen reagiert. Diese negative Korrelation könnte so bleiben. Dann wäre der Bitcoin eine Krisenwährung.