Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Bundesbank haben im Rahmen des LSI-Stresstest 2019 die kleineren und mittelgroßen Banken in Deutschland befragt, inwieweit sie bereit sind, "Strafzinsen" an ihre Kunden weiterzugeben. Die beiden Behörden beaufsichtigen die rund 1400 als nicht systemrelevant eingestuften Institute in Deutschland.
Das Ergebnis ist für Kunden bitter: Laut Angaben der "Börsen-Zeitung" haben 42 Prozent der befragten Institute angegeben, künftig Strafzinsen an ihre Kunden weiterzugeben. Bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren hatten dies nur 23 Prozent bejaht. Allerdings vor allem an Firmenkunden (33 Prozent), bei Privatkunden sind es deutlich weniger (9 Prozent).
Aber sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihrerseits den Strafzins für die Banken weiter erhöhen (derzeit müssen Banken, die ihr Geld bei der EZB über Nacht parken, minus 0,5 Prozent Zinsen zahlen), nimmt auch die Zahl der Institute zu, die damit dann auch ihre Privatkunden belasten würden. Bei einem EZB-Einlagesatz von minus 1,0 Prozent würde jedes zweite der befragten Geldhäuser dies sowohl an Firmen- als auch an Privatkunden weitergeben.