Der Finanzkonzern BlackRock erregt oft die Gemüter. Denn der weltgrößte Vermögensverwalter verfügt über sehr viel Einfluss. In unzählige Aktien investiert und laut Mutmaßungen in Regierungen verstrickt, wird der Konzern immer wieder mit Kritik konfrontiert. Auch in Deutschland hält BlackRock Anteile an vielen namenhaften Unternehmen. Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht - jene an den Quartalszahlen ist es auf jeden Fall.
Die BlackRock Quartalszahlen enttäuschen
Denn BlackRock-Chef Larry Fink musste Anlegern am heutigen Freitag gestehen, dass die Marktturbulenzen zu geringeren Gebühreneinnahmen geführt haben. So sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um sechs Prozent auf 4,526 Milliarden Dollar. Zeitgleich ging der bereinigte Gewinn um 30,4 Prozent von 1,61 Milliarden Dollar auf 1,12 Milliarden Dollar zurück. Auch der Gewinn je Aktie enttäuschte mit einem Rückgang von 29,6 Prozent auf 7,36 Dollar. Immerhin hatten Analysten sogar mit einem Gewinn je Aktie von 7,90 Dollar gerechnet. Die Börse zeigte sich enttäuscht und schickte die Aktie noch vor dem Börsenstart in den USA um rund zwei Prozent ins Minus.
"Die Anleger haben es gleichzeitig mit hoher Inflation, steigenden Zinsen und dem schlechtesten Jahresbeginn für Aktien und Anleihen seit einem halben Jahrhundert zu tun", erklärte CEO Larry Fink. Zudem verkündete er, dass das verwaltete Vermögen von BlackRock um elf Prozent auf 8,49 Billionen Dollar sank. Aber Fink konnte auch berichten, dass die ETF-Sparte des Unternehmens einen Netto-Zufluss von 52 Milliarden US-Dollar erfuhr und auch der Bereich "Fixed Income" Zuflüsse von 31 Milliarden Dollar sah.
Einschätzung zur BlackRock-Aktie
Bei Bloomberg raten 13 Analysten zum Kauf der BlackRock-Aktie, drei zum Halten und niemand zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt derweil 722 Dollar und bietet damit ein Potenzial von rund 22 Prozent. Dabei ist die Aktie aktuell mit einem KGV von 16,9 und einer Dividendenrendite von 3,27 Prozent nicht schlecht bewertet - allerdings ist sie auch nicht billig. Schließlich befindet sich das Papier seit November 2021 im Abwärtssog und notiert auch jetzt noch rund 40 Prozent unter seinem Hoch aus dem vergangenen Jahr. Dafür ist die Bewertung dann doch noch etwas sportlich.
Die BÖRSE ONLINE-Redaktion stuft die BlackRock-Aktie immer noch auf "Beobachten" ein. Zwar sehen wir ein mögliches Kurspotenzial bis 800 Euro, doch fiel die Aktie durch den Stoppkurs bei 590 Euro. Allerdings befindet sich die Aktie beim aktuellen Niveau bei etwa 585 Dollar(!) an einer signifikanten Unterstützung. Innerhalb kürzester Zeit kam die Aktie nun zum dritten Mal an diese Marke. Anleger warten mit Neueinstiegen, ob dieses Niveau hält. Gelingt der Turnaround, können erste Positionen aufgebaut werden.