"Wir wissen nichts von Ermittlungen gegen uns", sagte ein BMW-Sprecher lediglich.

Das Magazin "Der Spiegel" hatte zuvor berichtetet, dass BMW, Volkswagen, Audi, Porsche und Daimler sich seit den 90er-Jahren in geheimen Zirkeln über die Technik ihrer Fahrzeuge, über Kosten, Zulieferer, Märkte und Strategien abgesprochen haben. Dabei sei es unter anderem über die Größe der Tanks für das Harnstoffgemisch AdBlue gegangen. Es wird gebraucht, um Stickoxide zu neutralisieren. Aus Kostengründen hätten sich die Hersteller auf kleine Tanks verständigt. Doch diese reichten nicht mehr für strengere Abgaswerte aus, deshalb hätten die Unternehmen getrickst. Der "Spiegel" beruft sich auf einen Schriftsatz, den VW bei den Wettbewerbsbehörden eingereicht haben soll. Dieser sei eine Art Selbstanzeige.

Anders als die Konkurrenz will BMW Fahrzeuge mit der aktuellen Abgasnorm Euro 6 nicht nachrüsten. Die von BMW eingesetzte Technologie unterscheide sich deutlich von anderen im Markt, erklärten die Münchner. Den Vorwurf, dass aufgrund zu kleiner AdBlue-Behälter eine nicht ausreichende Abgasreinigung in Diesel-Fahrzeugen der aktuellen Norm Euro 6 erfolge, wies BMW zurück. Diese Fahrzeuge wiesen auch auf der Straße ein sehr gutes Emissionsverhalten auf. Deshalb erübrige sich für Euro-6-Diesel-Pkw ein Rückruf oder eine Nachrüstung. Bei den älteren Dieseln der Norm Euro 5 sei BMW bereit, ein freiwilliges und kostenloses Software-Upgrade durchzuführen, bekräftigte der Konzern.

Daimler hatte unter dem Druck der Diskussion über Fahrverbote für Dieselautos und Abgas-Betrugsermittlungen angekündigt, insgesamt drei Millionen Mercedes-Benz-Pkw mit Dieselmotoren in Europa nachzurüsten. Mercedes will bei nahezu allen Fahrzeugen mit Euro 5 und Euro 6 per Software-Update den Stickoxid-Ausstoß senken. Die VW-Tochter Audi will bis zu 850.000 Wagen mit Sechs- und Achtzylinder-Dieselmotoren der Abgasnormen EU 5 und EU 6 mit neuer Software ausstatten.