Die russische Zentralbank hatte nach den Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge des Einmarsches in die Ukraine die Börse Moskau für fast vier Wochen geschlossen. Seit Donnerstag ist dort der Handel mit 33 Aktien wieder möglich. Seit Freitag können nun auch Unternehmens- und Eurobonds wieder gehandelt werden. Leerverkäufe russischer Papiere und Orders aus dem Ausland sind weiterhin nicht erlaubt.

Deutlich abwärts ging es vorm Wochenende vor allem für den Energiekonzern Gazprom, der nach den deutlichen Kursgewinnen vom Vortag fast zehn Prozent verlor. Die Papiere des Ölriesen Lukoil gaben um knapp sechs Prozent nach, die der Sberbank um 3,5.

Einen herben Kursrückgang verbuchten auch die Aktien der Fluggesellschaft Aeroflot, da ein Großteil des europäischen Luftraums für russische Maschinen gesperrt ist. Die Titel brachen um fast 18 Prozent ein. Am Donnerstag hatten sie bereits 16 Prozent eingebüßt.

In Deutschland können Russen-Aktien weiterhin nicht gehandelt werden. Laut der Deutschen Börse ist zudem nicht davon auszugehen, dass sich daran kurzfristig etwas ändert. BÖRSE ONLINE rät Anlegern ohnehin, angesichts der hohen Risiken keine Russland-Aktien zu kaufen.

Rubel auf Erholungskurs


Der Rubel blieb nach der Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, bei Exporten von russischem Gas in "unfreundliche" Staaten demnächst nur noch Zahlungen in Rubel zu erlauben, auf Erholungskurs. Der Dollar notierte zur russischen Währung zeitweise zwei Prozent schwächer bei 95,06 Rubel.

Eine Rückkehr zu alter Vorkriegs-Rubelstärke sei angesichts der Folgen für die russische Volkswirtschaft durch die westlichen Sanktionen jedoch nicht zu erwarten, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. mmr mit rtr