US-Staatsanleihen gerieten ebenfalls unter Druck. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Neuneinhalb-Monats-Hoch von plus 1,762 Prozent. Dem konnten sich ihre deutschen Pendants nicht entziehen, die mit minus 0,042 Prozent knapp unter ihrem Zweieinhalb-Jahres-Hoch vom Donnerstag rentierten.
Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft ging im Dezember überraschend auf 199.000 von 210.000 im Vormonat zurück. Analysten hatten mit einem doppelt so hohen Plus gerechnet. Allerdings stiegen die Löhne um 0,6 statt der erwarteten 0,4 Prozent. Diese Zahlen dürften der US-Notenbank Fed nicht gefallen, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Das Tempo des Stellenaufbaus sollte ein schnelleres sein." Gleichzeitig steige durch die höheren Gehälter die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale.
Die am Mittwoch veröffentlichten Protokolle der jüngsten Fed-Beratungen hatten Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, weil die Notenbanker unter anderem einen Abbau ihrer Wertpapierbestände diskutiert hatten. Um dies zu erreichen, kann sie das Geld aus auslaufenden Anleihen nicht mehr reinvestieren oder Papiere aktiv verkaufen.
ÖLPREIS STEIGT WEITER - BITCOIN ERNEUT IM MINUS
Unterdessen zog der Ölpreis erneut an. Die lloc verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 82,76 Dollar je Barrel (159 Liter). Grund hierfür seien Produktionsausfälle durch die Unruhen in Kasachstan sowie Lieferengpässe in Libyen wegen Wartungsarbeiten an einer Pipeline, sagte Analystin Louise Dickson vom Brokerhaus Rystad. Die Furcht vor einem Nachfrage-Rückgang durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sei dagegen gewichen, warf Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades ein.
Abwärts ging es dagegen für Bitcoin das vier Prozent auf 41.450 Dollar verlor. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verhalte sich inzwischen ähnlich wie andere riskante Anlageklassen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Wenn diese nachgäben gerate auch Bitcoin unter Druck und umgekehrt.
SAMSUNG HELLT STIMMUNG IN CHIP-BRANCHE AUF
Am Aktienmarkt griffen Investoren bei Chipwerten zu. So setzten sich die Titel von Infineon mit einem Plus von 1,8 Prozent an die Spitze des Dax. Rivale STMicro rückte in Paris 4,2 Prozent vor. Auftrieb erhielten die europäischen Firmen von den starken Samsung-Zahlen, sagte ein Börsianer. Dank eines Booms bei Speicherchips verbuchte der südkoreanische Konzern den höchsten operativen Gewinn seit vier Jahren. Samsung-Titel schlossen in Seoul 1,8 Prozent im Plus.
In London steuerten die Aktien von Aston Martin mit einem Plus von zeitweise gut sieben Prozent auf den größten Tagesgewinn seit fast einem Jahr zu. Der Sportwagenhersteller, für dessen Formel 1-Rennstall der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel fährt, steigerte seinen Umsatz 2021 um 82 Prozent.
rtr