Bis 2050 soll Europa nach Ansicht der neuen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen CO2-neutral sein. Passend dazu überlegt die neue EZB-Chefin Christine Lagarde, sich beim Aufkauf von Anleihen auf die Klimaschutzpolitik zu fokussieren. Ergo würde dann die EZB vorrangig sogenannte "grüne Anleihen" aufkaufen.
Bislang ist das Segment mit einer Größe von 0,5 Prozent des globalen Anleihemarkts (0,6 Billionen Euro) noch sehr überschaubar. Allerdings wächst das Segment derzeit schon um 35 Prozent jährlich. Diese Wachstumsraten dürften noch deutlich steigen. Denn um das beim Pariser Klimaschutzabkommen postulierte Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, müssten Investitionen von 92 Billionen Euro über grüne Anleihen finanziert werden. Fonds wie der neue DPAM L Bonds Climate Trends Sustainable haben also zukünftig eine sehr große Spielwiese. Die beiden DPAM-Manager Ronald von Steenweghen und Anahi Machado Tironi konzentrieren sich bei dem Fonds auf Emittenten, die beim Prozess der Klimaanpassung eine wichtige Rolle spielen.
"Grüne Anleihen ermöglichen es Investoren, positive Umweltvorteile zu kombinieren, ohne die Rendite zu beeinträchtigen", sagt van Steenweghen. Das Managerduo setzt dabei sowohl auf Staats- als auch Unternehmensanleihen - überwiegend aus dem Investment-Grade-Bereich. Der Fremdwährungs- und Emerging-Markets- und Nicht-Investment-Grade-Anteil ist auf jeweils 25 Prozent begrenzt. Neben grünen Anleihen, deren Erlöse zugunsten von Projekten mit ökologischem Nutzen verwendet werden, suchen die DPAM-Experten aktiv auch Anleihen von sogenannten "Climate Enablers" und "Climate Challengers". Grund: Das Universum der Green Bonds ist mit bislang gut 400 Anleihen noch nicht sehr groß. "Mit dem Fonds unterstützen Anleger die Klima-Agenda und haben zugleich deutlich attraktivere Anleiherenditen, als sie am Staatsanleihemarkt zu erzielen sind", bringt es von Steenweghen den Punkt.
Fazit: Grün ist die Zukunft. Das Green-Bond-Segment wird in den kommenden Jahren boomen.