Nicht nur als Urlaubsland ist Vietnam einer der heißesten Tipps. Auch die Wirtschaft in dem asiatischen Land boomt. Unter Fondsmanagern gelten vietnamesische Aktien als einer der Geheimtipps. Die stabile ökonomische Entwicklung macht den Frontier Market zunehmend interessant für Investoren. Die Regierung prognostiziert für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 6,7 Prozent. Das wäre der stärkste Anstieg seit 2007.

Zudem stiegen im vergangenen Jahr die Auslandsinvestitionen auf ein neues Rekordhoch von 15 Milliarden Euro. "Das Niveau der ausländischen Direktinvestitionen steigt von Jahr zu Jahr, wobei der Löwenanteil in die Elektronikbranche fließt, da sich Vietnam zu einem Fertigungszentrum mausert. Rund 70 Prozent der vietnamesischen Gesamtexporte werden inzwischen von ausländischen Unternehmen in Vietnam hergestellt, allein Samsung ist für 30 Prozent davon verantwortlich", erklärt Oliver Bell, Frontier-Markets-Experte bei T. Rowe Price.

Allerdings ist die Lage nicht überall rosig. Obwohl die Wirtschaft boomt und einen Leistungsbilanzüberschuss aufweist, beträgt das Haushaltsdefizit sechs Prozent. Die Staatsschuldenquote liegt bei erträglichen 65 Prozent.

Zudem gab es jüngster Zeit auch einige Probleme bei den Banken. Nun wurde das Problem aber angepackt. "Die Bankenregulierung wurde stark verbessert", sagt Bell. Not leidende Kredite wanderten laut Bell in die Bad Bank VAMC. Der Bankensektor scheint daher wohl kein systemisches Problem zu sein.

Unter dem Bankenproblem litt zuletzt auch etwas der db x-trackers FTSE Vietnam. Er hat Finanzwerte mit gut 45 Prozent gewichtet. Zudem flogen Vietnams Anleger vor allem auf spekulative Small Caps. Nun fließt das Geld aus spekulativen Beständen ab, kehrt zu Large-Cap-Aktien zurück und sollte die Kurse stark treiben", sagt Ngo The Hien, Analyst bei Sai Gon-Ha Noi Securities.

Fazit: Der ETF hat aufgrund der Indexstruktur Schwächen, aber es gibt kaum Alternativen für ein Vietnam-Investment.