Steigende Mobilität nach Ende der Pandemie, anziehende Konjunktur und riesige Summen, die weltweit in Infrastrukturprogramme gesteckt werden, dürften die Rohstoffpreise im laufenden Jahr steigen lassen. Statt auf Einzelmärkte zu setzen, können Anleger auch in den breiten Rohstoffmarkt investieren. Dies begrenzt zwar die Renditechancen etwas, reduziert aber auch das Risiko beträchtlich.
"Der breit gefasste Bloomberg Commodity Index sowie die Sektoren Industriemetalle und Energie haben nach einem starken Preisanstieg zu Jahresbeginn zum Ende des ersten Quartals eine vorübergehende Verschnaufpause eingelegt", erläutern die Investmentstrategen des Fondsanbieters Swisscanto. Wegen der Verzögerungen bei der Impfstoffverbreitung und Verlängerungen von Lockdown-Maßnahmen hätten sich Nachfragesorgen am Rohstoffmarkt verbreitet. "Die Einschränkungsmaßnahmen dürften jedoch in den kommenden Monaten gelockert werden, so dass die Mobilität und auch die Nachfrage nach Rohstoffen weiter zunehmen werden", meinen die Schweizer Experten.
Angebotsdefizite drohen
Die weltweit steigenden Staatsausgaben heizen den Rohstoffkonsum zusätzlich an. "Trotz bereits hoher Schuldenstände der Staaten werden vielerorts Investitionen in rohstoffintensive Infrastrukturprogramme getätigt", sagen die Strategen. Dies treffe auf eine besondere Situation auf der Angebotsseite. In etlichen Rohstoffsektoren hätten jahrelange Überkapazitäten zu Unterinvestitionen geführt, weshalb bei vielen Rohstoffen ein Angebotsdefizit herrsche. "Dieser Mix spricht auch in naher Zukunft für steigende Rohstoffpreise", meint man bei Swisscanto.
Währungsrisiko beachten
Mit einem ETF von Legal & General (L & G) können Anleger auf den Bloomberg Commodity Index setzen. In das Barometer fließen Terminmarktkurse aus den Rohstoffbereichen Energie, Edelmetalle, Industriemetalle, Lebendvieh sowie Agrarrohstoffe ein. Weil bei Rohstoffen die Handelswährung üblicherweise der US-Dollar ist, gehen Anleger aus dem Euroraum ein Währungsrisiko ein. Die Gebühr des L & G All Commodities ETF (ISIN: IE 00B F0B CP6 9) liegt bei 0,15 Prozent per annum.
Agrarrohstoffe mit 33 und Energie mit 30 Prozent haben die größten Anteile am Portfolio. Auf Edelmetalle entfallen 16, auf Industriemetalle 15 und auf Nutzvieh sechs Prozent. Die größten Einzelrohstoffe sind Gold mit einem Gewicht von zwölf Prozent, WTI-Rohöl mit neun und Erdgas mit acht Prozent.
Der L & G-Fonds bietet eine günstige Möglichkeit, um die Anlageklasse Rohstoffe ins Depot zu holen - und dabei nicht nur auf Gold, sondern auf die ganze Bandbreite zu setzen.