Die Brexit-Gespräche würden sehr aufwendig: "Jeder weiß, das wird die Mutter aller Verhandlungen." Deshalb wäre es gut, im Vorfeld über Zeiträume und Abläufe zu reden. Inhaltliche Vorverhandlungen könne er sich allerdings nicht vorstellen.
May hatte am Sonntag bei einem Parteitag der Konservativen gesagt, die für den Brexit notwendige Erklärung nach Artikel 50 der EU-Verträge werde noch vor Ende März übermittelt. Sie versprach zudem, es werde keinen ungeordneten Austritt geben. "Das werden die größten Verhandlungen werden, die wahrscheinlich die Europäische Union jemals geführt hat", sagte Spahn. "Wir müssen einen Zeitplan haben, wir müssen die Themen definieren." So wie es für Beitrittsverhandlungen Kapitel gebe, müsse es auch für die Austrittsverhandlungen Kapitel geben: "Und wir sollten schon für den Tag nach dem Austritt eine Regelung haben, wie es dann weitergeht - und nicht erst eine Phase des nichts." Das Ziel müsse ein "fließender Übergang" sein.
Als Hauptstreitpunkt gilt, dass die Briten weiter möglichst vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben, die Freizügigkeit von EU-Arbeitnehmern aber einschränken wollen. "Wer Zugang zum Binnenmarkt haben will, Teil des Binnenmarktes sein will, der muss am Ende auch die Freizügigkeit für die Arbeitnehmer akzeptieren", sagte Spahn: "Das hängt voll miteinander zusammen, da kann es auch schwer Kompromisse geben." Deutschland wolle weiter intensive Wirtschaftsbeziehungen zu Großbritannien. "Aber wir müssen auch klar sagen, was geht und was nicht geht. Und Binnenmarkt geht nur mit Freizügigkeit", sagte der CDU-Politiker.
rtr