"Der Finanzierungsbedarf des Bundes hat sich erhöht", begründete Geschäftsführer Tammo Diemer diesen Schritt. "Grund ist das Maßnahmenpaket, dass die Bundesregierung zur Bewältigung der Pandemie auf den Weg gebracht hat." Das Kabinett hatte zuvor einen Nachtragshaushalt von 156 Milliarden Euro beschlossen.
Noch im Dezember hatte die Finanzagentur mit einen Emissionsvolumen von 216 Milliarden Euro für dieses Jahr geplant. Nun soll es voraussichtlich auf 335,5 Milliarden Euro steigen. Neue Instrumente - etwa Anleihen mit extrem langen Laufzeiten von 50 Jahren oder mehr - sollen dabei nicht zum Einsatz kommen. "Wir bewegen uns auf unseren etablierten Pfaden", sagte Diemer dazu. "Alle Marktteilnehmer kommen gut zurecht mit unseren Instrumenten, die wir anbieten."
"KURZE LAUFZEITEN GESUCHT"
Stattdessen sollen Investoren ab April mit unverzinslichen Schatzanweisungen mit zwölfmonatiger Laufzeit gelockt werden. Diese waren in den vergangenen Jahren wegen des sinkenden Refinanzierungsbedarfs des Bundes nicht mehr angeboten worden. "Tatsächlich ist es so, dass kurze Laufzeiten von Marktteilnehmern sehr gut gesucht werden", sagte Diemer. Wegen der starken Marktschwankungen an den Börsen ist die Nachfrage nach solchen als sicher geltenden Anlagemöglichkeiten bei Investoren höher.
Zudem sollen andere Wertpapiere aufgestockt werden. Auch will die Finanzagentur ihren Eigenbestand bei 21 Bundesanleihen um jeweils zwei Milliarden Euro erhöhen. Damit können bei Banken Kredite aufgenommen und diese Papiere im Gegenzug bereitgestellt werden
rtr