Laut EZB-Präsident Mario Draghi gibt es technische Vorbereitungen für eine Abschaffung. Thiele nannte auf einer Veranstaltung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Berlin Argumente der Gegner des Fünfhunderters nicht stichhaltig, mit dem Aus für den Schein würden Schwarzarbeit und Geldwäsche zurückgedrängt. Kriminelle könnten beispielsweise auf die Cyber-Währung Bitcoin oder auf große Scheine anderer Währungen ausweichen, erklärte Thiele, der im Bundesbank-Vorstand unter anderem für das Ressort Bargeld zuständig ist.

Die deutsche Zentralbank wies zugleich einen Bericht des "Wall Street Journal" als falsch zurück, wonach sie sich nicht mehr generell gegen die Absicht stemme, den Schein zum Auslaufmodell zu machen. Nach Informationen der Zeitung wird der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang Mai darüber entscheiden. Mit der Sache vertraute Personen sagten, ein solcher Termin sei denkbar. Es gebe aber noch keine Tagesordnung für die Sitzung. Die 500er-Banknote gehört weltweit zu den Scheinen mit dem höchsten Wert.

Thiele sagte, die mit einer Abschaffung verbundenen Konsequenzen würden zurzeit fachlich geprüft. Er verwies darauf, dass bei einem Aus für den Fünfhunderter Banknoten mit anderem Nennwert beschafft werden müssten und so zusätzliche Kosten entstehen. Nach Presse-Informationen wären dies im günstigsten Fall mehr als eine halbe Milliarde Euro. Thiele betonte, unabhängig von den Kosten eines solchen Manövers dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, der Bevölkerung würde nach und nach das Bargeld entzogen: "Man muss sich hierbei vor Augen halten: Die Freiheit stirbt häufig scheibchenweise."

Reuters