Zunächst habe es ein Feuergefecht zwischen afghanischen Sicherheitskräften und unbekannten Angreifern gegeben, twitterte die Bundeswehr.
Heute Morgen um 04.13Uhr MESZ kam es am North Gate des Flughafens #Kabul zu einem Feuergefecht zwischen afghanischen Sicherheitskräften und unbekannten Angreifern. Eine afghanische Sicherheitskraft wurde dabei getötet, drei weitere verwundet. pic.twitter.com/4FLILE1NVA
- Bundeswehr im Einsatz (@Bw_Einsatz) August 23, 2021
Dabei sei eine afghanische Sicherheitskraft getötet, drei seien verletzt worden. Im weiteren Verlauf des Gefechts seien auch Einsatzkräfte aus den USA und Deutschland beteiligt gewesen. Alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr seien unverletzt. Nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban vor gut einer Woche versuchen westliche Staaten, Staatsbürger und ehemalige Ortskräfte auszufliegen. Am Flughafen Kabul herrscht Chaos.
Nach Angaben von US-Präsident Joe Biden wurde die Sicherheitszone rund um den Airport unterdessen vergrößert. Die Taliban hätten sich dabei kooperativ gezeigt, so Biden. Vergangene Woche hatte der Präsident erklärt, US-Truppen könnten auch über den zuletzt für den Abzug festgelegten Termin vom 31. August hinaus in Afghanistan bleiben, um die Evakuierungen von US-Bürgern und Ortskräften sicher durchführen zu können. Ein Vertreter der Taliban sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Montag, die Frist sei noch nicht offiziell verlängert worden.
Die britischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit dem 13. August 5725 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. In Kabul seien gegenwärtig mehr als 1000 britische Militärangehörige im Einsatz. Zuletzt schickte auch Japan ein Militärflugzeug nach Afghanistan, um Staatsbürger und Ortskräfte außer Landes zu bringen. Weitere Transportmaschinen sollen laut der Regierung in Tokio folgen. Details über den Umfang der Evakuierung wurden nicht bekannt.
In Deutschland forderten unterdessen die Kommunen von der Bundesregierung, eine internationale Kontingentlösung für Geflüchtete aus Afghanistan vorzubereiten. Über die Ortskräfte und ihre Familien hinaus würden auch viele andere Afghanen ihr Heil in der Flucht suchen, sagte Gemeindebunds-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinischen Post". Daher brauche es internationale Vereinbarungen für die Aufnahme. "Dabei muss sichergestellt werden, dass nicht gerade Deutschland, das schon sehr viele Flüchtlinge etwa aus Syrien aufgenommen hat, am Ende die Hauptlast trägt."
Vize-Kanzler Olaf Scholz verteidigte den Afghanistan-Einsatz. Dieser sei nicht sinnlos, sondern nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nötig gewesen, sagte der SPD-Politiker Bild.TV.
rtr