Kaufen und Halten?



Anleger lassen an der Börse häufig viel Geld liegen. Das liegt daran, dass sie zu oft Aktien kaufen und verkaufen und damit hohe Kosten produzieren, ganz nach dem Börsenbonmot "Hin und her macht Taschen leer". Zudem kaufen und verkaufen sie ihre Wertpapiere oft zum falschen Zeitpunkt und steigen in Märkte ein, die bereits gut gelaufen sind, oder verkaufen, wenn die Kurse schon ihr Tief erreicht haben. Im Schnitt erzielen Anleger deshalb geringere Renditen im Vergleich zu einer Buy-and- Hold-Strategie. Kaufen-und-Halten sei für Anleger dennoch keine ideale Lösung, meint Jakob Tanzmeister, Experte für Multi- Asset-Strategien bei JP Morgan Asset Management.

Wer etwa auf eine statische Mischung aus 50 Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen setze, müsste künftig mit niedrigen Erträgen als in den vergangenen zehn Jahren rechnen. Erzielte ein solches Portfolio in den vergangenen zehn Jahre noch rund acht Prozent Rendite pro Jahr, könnten es in den nächsten zehn Jahren nur noch 3,7 Prozent sein, kalkuliert man bei JP Morgan Asset Management. Das liege vor allem an den massiv gesunkenen Renditen der Anleihen, so Tanzmeister, die eine Wiederholung vergangener Erträge unmöglich mache. Auch bei Aktien seien die Renditeaussichten gesunken. In den nächsten zehn Jahren dürften Aktienrückkäufe und Dividenden daher 84 Prozent der Gesamterträge vom S & P 500 ausmachen. Auf Kurgewinne entfielen nur 16 Prozent. Deshalb verweist Tanzmeister als Ergänzung zum Buy-and-Hold-Ansatz auf die flexiblen Strategien, die die Manager des JP Morgan Global Income Fund und des JP Morgan Global Macro Opportunities Fund einsetzen.

Income



Beim ertragsorientierten Mischfonds Global Income Fund hat das Team um Michael Schoenhaut die Aktienquote im Verlauf des Jahres 2018 etwa von 43 auf 26 Prozent gesenkt. Im Gegenzug haben sie Qualitätsanleihen mit einem "AAA-" bis "A"-Rating in dieser Zeit von fünf auf 23 Prozent aufgestockt. Zudem haben sie Hypothekenanleihen und liquide, kurz laufende Renten neu aufgenommen. "In solchen Fällen wägen wir generell ab, wie die laufenden Erträge im Verhältnis zu den Risiken stehen", erklärt Tanzmeister. Positiv wertet er, dass der Global Income Fund im Vergleich zu einer 100-prozentigen Aktienstrategie bislang nur halb so volatil gewesen sei und das Ausschüttungsniveau weiterhin über vier Prozent halten konnte.

Macro Opportunities



Shrenick Shah und James Elliot, Manager des Global Macro Opportunities Fund, haben ihre Aktienquote 2018 von 60 auf knapp unter null Prozent gesenkt. Mittlerweile liegt sie wieder bei 18 Prozent. Zudem dominieren bei ihnen nicht mehr zyklische-, sondern defensive Sektoren.