Der Kurs entwickelte sich sehr schwach - Folge der etwas eingedampften Umsatz- und Ertragsprognose. Nach der Einziehung der Anteile ist Cancom nur noch 1,2 Milliarden Euro wert. Fast die Hälfte davon gibt es als Liquidität. Die niedrige Bewertung könnte Begehrlichkeiten wecken, vor allem bei Beteiligungsfirmen. Denn die Cashflow-Rendite von Cancom auf den Unternehmenswert ist dank wachsender Cloud-Erträge deutlich zweistellig. Eine Übernahme würde sich selbst mit einem ordentlichen Aufgeld leicht über die bestehenden Barmittel und den Cashflow finanzieren lassen. Die Aktie ist wieder eine Spekulation wert.
Am 29. Juli legt der Oberflächenveredler Surteco seine Halbjahreszahlen vor. Der Aktienkurs lässt nicht die besten Nachrichten erwarten. Der Kurs hat sich in den vergangenen Monaten vom Hoch fast halbiert. Das operative Geschäft von Surteco wird von hohen Rohstoffpreisen negativ beeinflusst, sodass eine Kappung der Prognose nicht unwahrscheinlich ist. Das Unternehmen erwartet 2022 bislang Umsätze zwischen 730 und 750 Millionen Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 55 bis 65 Millionen Euro. Doch der Small Cap hat inzwischen viel Risiko eingepreist und pendelt an der Börse um den Buchwert herum. Anleger mit Mut wetten darauf, dass es am Ende nicht so schlimm kommt, wie es der Kurs zurzeit anzeigt.
Auch die Softwarefirma Serviceware legt am 29. Juli Halbjahreszahlen vor. Diese könnten positiv überraschen und der Aktie die Trendwende ermöglichen. Die Produkte von Serviceware, die Abläufe in Firmen beschleunigen sollen, sind bei steigenden Personalkosten und Knappheit von Mitarbeitern gefragt. Das Unternehmen gewinnt laufend neue Kunden, darunter 17 DAX-Firmen. Die Bewertung der Aktie ist nicht mehr anspruchsvoll. Der um Konzernliquidität bereinigte Börsenwert liegt nur noch bei 65 Millionen Euro.