Ceotronics bietet spezielle Kommunikationssysteme an. Kernthema sind Lösungen, die unter widrigsten Umgebungsbedingungen zuverlässig funktionieren. Dazu zählen Headsets, Funkgeräte oder Intercom-Systeme. Sie werden unter anderem bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie im militärischen Bereich eingesetzt.

Wegen der hohen Spezialisierung ist der Markteintritt in dieses Segment für andere Unternehmen schwierig. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Allerdings ist Ceotronics auf Großaufträge angewiesen. Und hier gab es in der Vergangenheit massive Schwankungen. Es spricht für die in Rödermark südöstlich von Frankfurt ansässige Technologiefirma, dass sie Flauten genutzt hat, um ihre Produkte zu modernisieren. Die treffen nun auch einen sich öffnenden Markt. Angesichts der erhöhten Risikolage investierten Sicherheitsbehörden ab 2018 mehr. Bei Ceotronics landeten Großaufträge in bisher nicht gekanntem Volumen. Das Geschäftsjahr 2019/20 (endete am 31. Mai) wurde mit einem Rekorderlös von 24,5 Millionen Euro beendet.

Wachstum setzt sich fort

Einiges spricht dafür, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte. So werden etwa die Polizeikräfte ausgebaut. Zudem haben die europäischen NATO-Länder eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben beschlossen. Im Oktober meldete Ceotronics eine Rahmenvereinbarung in Höhe von über zehn Millionen Euro mit einem europäischen NATO-Mitglied. Andere Länder könnten diesem Beispiel folgen. Das gilt umso mehr, als Ceotronics über 90 Prozent der Wertschöpfung in Europa leistet.

Das Unternehmen hat einen Börsenwert von lediglich rund 20 Millionen Euro. Die Bewertung hat vor allem dann noch einigen Spielraum nach oben, wenn Ceotronics das Geschäftsvolumen weiter ausbauen kann. Und einiges spricht dafür. Im laufenden Geschäftsjahr liegen die Erlöse nach einem halben Jahr 30 Prozent über den Vorjahreswerten.

Auch wenn das Tempo nicht durchzuhalten sein wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Hessen den Vorjahresrekord übertreffen können. Die Marge lag zuletzt bei über zehn Prozent. Bei dem aktuellen Zinsniveau ist ein Umsatzmultiplikator von 1,5 vertretbar. Das gäbe der Aktie ein Kurspotenzial von deutlich über fünf Euro. Die Anteilscheine sind wenig liquide. Deshalb müssen Aufträge streng limitiert werden.