Die führenden deutschen Vermögensverwalter sehen in der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik in China eine Gefahr für deutsche Unternehmen, insbesondere auch für deren Marktwert. 56 Prozent der Befragten rechnen mit einer negativen Kursentwicklung bei börsennotierten deutschen Konzernen mit starkem China-Geschäft wie Autoherstellern oder Chemiekonzernen. 39 Prozent halten die Auswirkungen derzeit noch für überschaubar. Eine Mehrheit von 53 Prozent der Befragten sieht den starken Rückgang am chinesischen Aktienmarkt in den vergangenen Monaten zudem als direkte Folge der wirtschaftlichen Abkühlung in China. 42 Prozent sehen darin keinen Zusammenhang. "Der Rückgang ist die Quittung für den vorherigen übertriebenen Anstieg, der auf massiver chinesischer Staatswerbung für den Aktienmarkt beruhte", sagt Jens Richter von der Aktien & Fonds Vermögensverwaltung. Wolfgang Köbler von der KSW Vermögensverwaltung erwartet, dass der Umschwung in eine stärkere Binnenkonjunktur noch heftige Schwankungen in der chinesischen Wirtschaft mit sich bringen werde. "Die zweitgrößte Volkswirtschaft lässt sich eben doch nicht dauerhaft zentral steuern."
Zweites Thema der August-Umfrage war die weitere Entwicklung des Goldpreises, der zuletzt auf unter 1100 Dollar gesunken war und damit den niedrigsten Stand seit 2010 markiert hatte. 36 Prozent der Befragten erwarten, dass sich auf diesem Niveau ein Boden für den Goldpreis bilden wird. Weitere 39 Prozent rechnen mit einer Bodenbildung innerhalb der nächsten drei bis zwölf Monate. "Da die Produktionskosten je Unze bei 1100 Dollar liegen und der Ausverkauf weit fortgeschritten ist, sollte eine Bodenbildung einsetzen", glaubt beispielsweise Bert-Ardo Spelter vom Vermögensverwalter ICFB. Elf Prozent der Befragten können dagegen auf absehbare Zeit keine Stabilisierung beim Goldpreis erkennen.
Barometer sinkt
Das Asset Manager Barometer ist nach dem starken Anstieg im Vormonat im August wieder leicht um rund drei Prozent auf 67,3 Punkte zurückgegangen. Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten ging noch stärker um sieben Prozent auf 70 Punkte zurück. Damit hat sich die seit Jahresanfang zu beobachtende -Seitwärtsbewegung fortgesetzt.