Chinas Wirtschaft stehe noch immer unter Abwärtsdruck, erklärte das Statistikamt. Allerdings sei das Wachstum des ersten Halbjahres eine gute Basis dafür, die Ziele im Gesamtjahr zu erreichen. Auch im ersten Quartal war die Wirtschaft der Volksrepublik um 6,7 Prozent gewachsen. Die Regierung erwartet für das Gesamtjahr ein Plus zwischen 6,5 und sieben Prozent. 2015 war der Zuwachs mit 6,9 Prozent so gering gewesen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht.

Im Quartalsvergleich legte die Wirtschaft um 1,8 Prozent zu, wie die Statistiker am Freitag weiter mitteilten. Auch dies war etwas mehr als erwartet. Die Industrieproduktion legte im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent zu, hier waren Volkswirte von 5,9 Prozent ausgegangen.

Am Mittwoch hatte es noch enttäuschende Konjunkturdaten aus der Volksrepublik gegeben: Die Exporte waren im Juni wegen der schwachen weltweiten Nachfrage überraschend stark um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen. Analysten hatten einen Rückgang von 4,1 Prozent vorhergesagt. Die Importe fielen gar um 8,4 Prozent, erwartet worden war hier ein Minus von fünf Prozent. "Chinas Handelsituation bleibt in diesem Jahr düster und komplex", hatte Behördensprecher Huang Songping gesagt. "Der Abwärtsdruck ist immer noch recht hoch." Die Weltwirtschaft sei vielen Unsicherheiten ausgesetzt. rtr