Die bisher ausgelobten 50 Euro für die Eröffnung eines Kontos könnten auch verdoppelt werden. "Das ist immer eine Option", sagte Privatkunden-Vorstand Martin Zielke der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe). Die vom Staat gestützte Bank reduziere mit der "Zufriedenheitsgarantie" die Gesamtkosten für die Gewinnung von Kunden. "Bei 100 Euro würde es sich sogar noch mehr rechnen", zeigte sich Zielke überzeugt.

Seit Beginn der Kampagne Ende 2012 seien 400.000 Konten bei der Commerzbank eröffnet worden, sagte Zielke. Vor allem in der Politik stößt das Lockangebot der in der Finanzkrise vom Staat aufgefangenen Commerzbank immer wieder auf heftige Kritik. Auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken hatten die Aktion kritisiert. Bis 2016 will die zweitgrößte deutsche Bank dadurch eine Million Kunden hinzugewonnen haben.

Zielke stellte sich hinter den Vorstoß von Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD), alle Banken dazu zu verpflichten, ihre Kunden bei der Überschreitung ihres Dispo-Kredits zu warnen. "Ich bin nicht gegen eine gesetzliche Regelung", sagte der Commerzbank-Vorstand der Zeitung. Jürgen Fitschen, der Co-Chef der Deutschen Bank und Chef des Privatbankenverbandes BdB, hatte eine solche Verpflichtung als "überflüssig" bezeichnet. Die Direktbank ING-Diba hatte vor kurzem die Strafzinsen für die Überziehung des Dispo-Kredits abgeschafft. Sie will stattdessen auf ihre Kunden zugehen, wenn ihr Girokonto zu tief ins Minus gerät.

Reuters