Der Ausblick gilt unter Analysten als konservativ. Grund: Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Experten rechnen damit, dass dies bereits im ersten Quartal 2017 erfolgen könnte. Berenberg-Analyst Gunnar Cohrs hält das Ereignis für "die größte Chance in der Unternehmensgeschichte". Langfristig rechnet er mit einem Umsatzbeitrag von 200 Millionen Euro und einer operativen Marge von 30 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug die operative Gewinnspanne fast 23 Prozent.
Die Koblenzer haben die nötige Infrastruktur bei Pilotkunden bereits weitgehend aufgebaut und wollen ihre 64.000 Kunden in der zweiten Jahreshälfte mit den nötigen Geräten ausstatten. Im Sommer kommenden Jahres soll das Datennetzwerk dann verlässlich laufen. Die Analysten der Investmentbank Equinet erwarten dadurch ein Zusatzgeschäft bis Mitte 2018 von 213 Millionen Euro bei einer Ebitda-Marge von 25 Prozent.
Berenberg glaubt jedoch, dass Compugroup nicht wie aktuell in der Planung berücksichtig nur zehn bis 20 Prozent seiner Kunden mit Hard- und Software für die Gesundheitskarte im laufenden ausstatten wird, sondern bis zu 40 Prozent. Entsprechend vorsichtig erscheint den Hanseaten die Prognose der Süddeutschen.
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Einschätzung der Redaktion
nNach ihrem starken Wachstum in den vergangenen Jahren, ist die Compugroup-Aktie im Winter vergangenen Jahres an dem Widerstand um die Marke von 42 Euro gescheitert. Die Hürde konnte der Titel auch jetzt wieder nicht nehmen. Auf dem aktuellen Kursniveau scheinen die Wachstumserwartungen weitgehend eingepreist. Neue Daten zum Start der Gesundheitskarte oder Prognoseerhöhungen dürften der Aktie aber wieder Schub geben. Daher, auch wenn die Aktie derzeit eine Verschnaufpause macht, kaufen.
Kursziel: 48,00 Euro Stoppkurs: 32,00 Euro