Wegen der Corona-Pandemie gehen immer mehr Unternehmen Pleite, immer mehr Verbraucher können in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit ihre Rechnungen nicht mehr zahlen. Mit ihren Ergebnissen schlug sich JP Morgan aber besser als befürchtet. Die in den vergangenen Monaten stark gebeutelte Aktie legte im vorbörslichen Handel um vier Prozent zu und zog andere Finanzwerte mit nach oben.
"Trotz zuletzt einiger positiver Konjunkturdaten und entschlossener Maßnahmen der Regierung, herrscht nach wie große Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten", sagte Vorstandschef Jamie Dimon. Die Bank sei mit ihrer starken Bilanz aber für Ungemach gewappnet und werde weiterhin Dividenden zahlen - außer die Wirtschafslage trübe sich erheblich ein. Europas Geldhäuser dagegen mussten auf Druck der Bankenaufseher die Gewinnausschüttungen stoppen.
Ein Lichtblick für JP Morgan war im zweiten Quartal die um 15 Prozent auf fast 34 Milliarden Dollar gestiegenen Erträge. Dies hatte die Bank dem Kapitalmarktgeschäft und dem Investmentbanking zu verdanken. Insbesondere der Anleihenhandel brummte, aber auch im Aktienhandel ging es ordentlich nach oben. Dadurch konnte JP Morgan die Belastungen aus den gesunkenen Zinsen wettmachen, denn im Kampf gegen die Krise hat die Notenbank Fed den Leitzins auf Nahe Null Prozent gesenkt. Der Zinsüberschuss der größten US-Bank schrumpfte um vier Prozent.
rtr