In die Cum-Ex-Geschäfte waren viele Banken auf der ganzen Welt verwickelt. Der Schaden für den Steuerzahler geht in die Milliarden. Bei diesen Geschäften ließen sich Anleger die einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden mit Hilfe von Banken mehrfach erstatten. Dazu verschoben sie um den Stichtag der Dividendenzahlung herum untereinander Aktien mit - also cum - und ohne - ex - Dividendenanspruch.
Laut "Süddeutscher Zeitung", die zuerst über die Razzien berichtet hatte, versuchen die Fahnder herauszufinden, welche Rolle der BdB in dem Steuerskandal hat. Beschuldigte mehrerer Verfahren sollen über den Verband versucht haben, in ihrem Sinne auf Gesetze Einfluss zu nehmen. In Arbeitskreisen und Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium solle darauf hingewirkt worden sein, Schlupflöcher offenzuhalten für Cum-Ex-Geschäfte. Der BdB und die Staatsanwaltschaft Köln wollten sich zu konkreten Vorwürfen nicht äußern.
Der BdB musste bereits in einem Untersuchungsausschuss des Bundestags 2016 Rede und Antwort stehen. Damals wurden rund 80 Zeugen befragt, um den Skandal aufzuarbeiten. Die politische Verantwortung wurde bis heute nicht abschließend geklärt. Rund 1000 Beschuldigte bei mehr als 100 Banken stehen im Visier der Strafverfolger. Damit die Behörden ausreichend Zeit für die Aufarbeitung des größten Steuerskandals der Bundesrepublik haben, will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) per Gesetz eine Verlängerung der Verjährungsfrist erwirken. p>
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