In nunmehr sechs verlustreichen Börsentagen ist der Leitindex im Sog des Konflikts um die Ukraine inzwischen um fast 800 Punkte oder etwas mehr als fünf Prozent abgesackt. Der MDax der mittelgroßen Werte gab zur Wochenmitte um 0,95 Prozent auf 31 887,11 Zähler nach und auch in Europa und den USA wurden Verluste verbucht.

Wie der ukrainische Minister für digitale Transformation am Nachmittag über die elektronische Kommunikationsplattform Telegram mitteilte, hat es erneut einen Cyberangriff gegeben. Bereits Ende Januar sowie in der vergangenen Woche hatte es derartige Angriffe gegeben.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war

Henkel startet Integrationsprozess für neue Konsumgütersparte
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat mit den Vorbereitungen zur Zusammenlegung seiner beiden Konsumgütersparten begonnen. Die erste Führungsebene sei bestimmt, die Organisationsstruktur festgelegt und eine Projektorganisation für die Zusammenführung eingerichtet worden, erklärte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorstellung der Zahlen für das vergangene Jahr. Auch erste Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen habe es gegeben. Die neue Struktur soll bis spätestens Anfang 2023 etabliert sein. Die Aktie lag am Mittag knapp vier Prozent im Plus und gehörte damit zu den Dax-Spitzenreitern.

Munich Re enttäuscht mit Jahresziel - Kurs sinkt
Der Rückversicherer Munich Re hat im vergangenen Jahr trotz Naturkatastrophen und Pandemie seinen höchsten Gewinn seit 2015 erzielt. Auch die Erstversicherungstochter Ergo legte deutlich zu, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Vorstandschef Joachim Wenning will den Schwung und das Marktumfeld nutzen und kündigte für das laufende Jahr eine weitere Steigerung des Konzerngewinns auf 3,3 Milliarden Euro an. Doch an der Börse zündeten die Nachrichten nicht.

Uniper-Chef: Russland-Sanktionen könnten Geschäft beeinflussen
Der Chef des Energieversorgers Uniper sieht seinen Konzern nicht in der Position, Rechtsmittel gegen den von der Bundesregierung auf Eis gelegten Zertifizierungsprozess der Gaspipeline Nord Stream 2 einzulegen. Wenn jemand klage, dann solle das die Betreibergesellschaft sein, sagte Klaus-Dieter Maubach am Mittwoch in einer Konferenz mit Journalisten anlässlich der Zahlenvorlage zum abgelaufenen Jahr. Auswirkungen auf das Geschäft von Uniper aufgrund von Sanktionen gegen Russland konnte er aber nicht ausschließen.

Puma will Rekordlauf fortsetzen - Probleme in China
Der Sportartikelhersteller Puma geht zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr und erwartet ein weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum. Die anhaltenden Probleme in den Lieferketten sowie politische Spannungen etwa zwischen den westlichen Ländern auf der einen Seite sowie China und Russland auf der anderen dürften sich jedoch auch 2022 fortsetzen, schätzt das Management des Adidas-Rivalen.

Hochtief will deutlich weniger Dividende zahlen
Der Baukonzern Hochtief will wegen eines kräftigen Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr deutlich weniger an die Aktionäre ausschütten. Der Vorstand schlage für 2021 eine Dividende von 1,91 Euro je Aktie für 2021 vor, teilte Hochtief am Mittwoch in Essen mit. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet, nachdem das Unternehmen noch im Vorjahr 3,93 Euro je Anteilsschein gezahlt hatte. Der Gewinn schrumpfte 2021 vor allem aufgrund einer Sonderbelastung in Chile im Jahresvergleich um ein Drittel auf knapp 208 Millionen Euro. Eine Entscheidung in dem Schiedsgerichtsverfahren zu einer früheren Beteiligung an einem Bau eines Wasserkraftwerks in Chile belastete das Ergebnis mit rund 195 Millionen Euro. Die Aktie gab im Nachmittagshandel um rund zwei Prozent nach.

Finanzchef des Düngerkonzerns K+S geht Ende Februar - Aktie gerät unter Druck
Der Finanzchef des Düngerkonzerns K+S verlässt das Unternehmen überraschend. Der Aufsichtsrat habe sich mit Thorsten Boeckers in beiderseitigem Einvernehmen darauf verständigt, das Vertragsverhältnis Ende Februar aufzuheben, teilte der MDax -Konzern am Mittwoch mit. Nachfolger soll der 50-jährige Christian Meyer werden, allerdings erst ab dem Frühjahr 2023. Übergangsweise werde Konzernchef Burkhard Lohr das Finanzressort übernehmen. Er wird dann mit dem für das Tagesgeschäft zuständigen Chief Operating Officer Holger Riemensperger den Vorstand bilden. Die K+S-Aktie geriet auf die Nachricht hin unter Druck. Sie fiel am frühen Nachmittag um zwei Prozent.

dpa-AFX