"Der erste Monat war eher verheißungsvoll", sagte Daimler-Trucks-Chef Wolfgang Bernhard am Montag in Stuttgart. Für den europäischen Lkw-Markt erwartet er leichten Zuwachs, weil die Finanzierungskosten dank niedriger Zinsen günstig seien und es nach der Krise in Südeuropa Nachholbedarf gebe. In Nordamerika erwartet der Weltmarktführer für Schwerlastwagen nach kräftigem Wachstum im vergangenen Jahr ein Absatzminus am Markt von zehn Prozent. Das Geschäft sei im Januar so verlaufen wie erwartet. Die wichtigen Schwellenländer Brasilien und Indonesien seien dagegen sehr schwach gestartet.
In Brasilien erwartet Daimler einen weiteren Marktrückgang um zehn Prozent, nachdem die Nachfrage 2015 wegen der Rezession in dem Land um die Hälfte eingebrochen war. "Bisher ist noch keine Bodenbildung abzusehen", sagte Bernhard. Auf die sinkende Nachfrage reagiert der Lkw-Bauer in mit weiterem Personalabbau. In den vergangenen drei Jahren hatte Daimler Trucks in Brasilien bereits 3200 Stellen gestrichen. In den USA verloren seit Jahresbeginn 2100 Mitarbeiter ihren Job. Insgesamt beschäftigte Daimler Trucks dort Ende 2015 rund 15.000 Mitarbeiter an fünf Standorten. Weitere Stellenstreichungen seien in den USA nicht geplant, solange der Markt nicht stärker schrumpfe.
Trotz der trüben Aussichten will Bernhard das 2015 erreichte Rekordniveau bei Absatz und Gewinn halten. Mit gut einer halben Million verkauften Nutzfahrzeuge hatte die Lkw-Sparte einen operativen Gewinn von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Sprung um einen Drittel. Die Rendite war um fast einen Prozentpunkt auf 7,3 Prozent gestiegen und hatte sich damit der Zielmarke von acht Prozent weiter genähert
Reuters