LKW-Bauer Daimler Truck hat mitgeteilt, dass angesichts von steigenden Rohstoffkosten elektrische Lastwagen auf Dauer teurer sein dürften als die Modelle mit einem Verbrennungsmotor. In der britischen Tageszeitung Financial Times forderte Daimler-Truck-Chef Martin Daum staatliche Unterstützung zum Ausgleich der Zusatzkosten. Ansonsten würden die Preise dauerhaft über den Preisen von LKWs mit herkömmlichem Antrieb liegen.

Erwartungen für das laufende Jahr


Daimler Truck erwartet für das laufende Jahr, dass sich die Rahmenbedingungen weiter normalisieren dürften. Zudem hätten weder die Covid-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine eine negative Auswirkung auf die generelle Marktentwicklung, so der DAX-Neuling am Donnerstag. Die Nachfrage sei stark, die Knappheit in der Halbleiterindustrie und die Lieferengpässen würden sich aber in der ersten Jahreshälfte, vor allem im ersten Quartal, auf den Absatz auswirken. Bei Umsatz und Ebit erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr dennoch einen deutlichen Anstieg. Im Rahmen des Industriegeschäfts erwartet der Konzern einen Absatzanstieg auf eine Spanne von 500.000 bis 520.000 Einheiten im Jahr 2022.

Zahlen zum vergangenen Jahr


Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Konzern mit einer strikten Disziplin bei den Fixkosten ungeachtet des Gegenwinds durch Lieferengpässe seine Finanzziele erreichen. Zudem profitierte Daimler Truck von der Erholung der Gesamtwirtschaft in den Nutzfahrzeug-Absatzmärkten und steigerte den Konzernabsatz, den Umsatz und den Ertrag. Der Absatz des Bereichs LKW und Busse stieg 2021 weltweit um 20 Prozent auf 455.400 Einheiten. In diesem Zuge verbesserte sich der Umsatz im gleichen Zeitraum um zehn Prozent auf 39,5 Milliarden Euro. Auch das bereinigte Ebit, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, kletterte von 657 Millionen Euro im Vorjahr auf 2,5 Milliarden Euro.

Einschätzung zur Aktie


Die Aktie notiert seit Jahresbeginn knapp 19 Prozent im Minus. Der Krieg in der Ukraine hatte für zusätzlichen Druck gesorgt. Damit ist das Papier unter unseren Stoppkurs gefallen. Wir stufen die Aktie weiterhin mit "Beobachten" ein.

lb/rtr