Denn wie der Business Insider in den USA berichtet, könnte die Inflation in Übersee ihren höchsten Punkt bereits überschritten haben. Während die Märkte und Anleger in Panik ob der hohen Inflation ausbrechen und die Notenbanken sich mit Zinsschritten überschlagen, könnte sich die Gemengelage insgesamt fast unbemerkt entspannen.
Das sind die Gründe für das Ende der Inflation
Fest steht: Natürlich wird die Inflation nicht von heute auf morgen auf null fallen. Es geht darum, dass der höchste Punkt der Teuerung überschritten sein könnte und die Zeichen vermehrt auf Entspannung stehen. Dies bedeutet zwar nicht ein Sinken der Preise - immerhin aber keine weiteren riesigen Steigerungen mehr. Der Business Insider begründet seine These mit der nachlassenden Kerninflation. Diese Kerninflation lässt Lebensmittel und Energiepreise aus der Berechnung raus. Der "Core Personal Consumption Expenditures Price Index" stieg zwar um 4,7 Prozent im Mai gegenüber dem Vorjahr an. Doch das war deutlich weniger als die gesamte Inflationsrate in den USA mit 6,3 Prozent im Juni nach dem "Personal Consumption Expenditures Price Inflation Index". Experten nehmen diesen bereinigten Wert lieber zur Hand, weil er grundlegende Inflations-Strömungen besser abbildet. So hatte der bereinigte Inflations-Index seinen Peak mit 5,3 Prozent im Februar und kühlte seitdem ab. Tatsächlich befindet er sich aktuell sogar niedriger, als von Experten erwartet.
Was bedeutet eine sich verringernde Inflation?
Zunächst dürfte es noch etwas dauern, bis die Inflation tatsächlich abkühlt. Doch durch die stark anziehenden Preise, Maßnahmen zur Entlastung der Bürger und Zinsschritten der Notenbanken, könnte die Inflation schneller abkühlen als erwartet. Zudem steigt die Inflation nun schon seit einiger Zeit an. Alleine rechnerische Effekte könnten für eine Abkühlung sorgen. Und dies könnte wiederum den Märkten Auftrieb verleihen. Aktuell fürchten sich die Märkte schließlich davor, dass die Notenbanken die Zinsen stark anheben müssen, um die Inflation einzudämmen. Hohe Zinsen würgen die Wirtschaft ab und machen Aktien unattraktiver. Je schneller die Inflation sinkt, desto weniger muss die Fed die Zinsen anheben und desto besser könnte dies für die Märkte sein.
Dabei muss man auch bedenken, dass die Amerikaner schon weiter sind. Im Euroraum dürfte der Effekt einer nachlassenden Inflation erst in einigen Wochen zutage treten. So sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, nach den hohen Zahlen der Eurozone zu Reuters: "Das Inflationsdrama geht in die nächste Runde, der Gipfel ist noch nicht erreicht." Die Experten in Europa rufen die EZB deswegen dazu auf, die Zinsen im Juli deutlicher anzuheben als geplant. Dies könnte vorerst für weitere Verwerfungen an den Märkten sorgen.
Doch wenn das Ende der Inflation tatsächlich naht, so wie es in den USA aktuell den Anschein hat, dann könnte Europa etwas zeitversetzt folgen. Vielleicht stehen die Zeichen also deutlicher auf Entspannung, als es aktuell den Anschein hat. Zudem handeln die Börsen die Zukunft. Anleger bereiten sich darauf vor, dass die Situation an den Märkten schneller umschlagen könnte als gedacht.