Schlechte Aussichten
Aktuell gibt es einige sehr negative Nachrichten für Rohstoffe. Da ist einerseits das Problem der Zinserhöhungen, welche drohen, nicht nur die USA, sondern die ganze Welt in eine Rezession zu führen. Andererseits droht bei trotzdem steigenden Rohstoffpreisen und einer damit weiter wachsenden Inflation ein noch härteres Vorgehen der Notenbanken. In beiden Fällen prinzipiell kein gutes Umfeld, da Rohstoffe in Rezessionen deutlich weniger nachgefragt werden und so an Wert verlieren. Weiterhin belasten die Lockdowns in China und die globalen Lieferketten den Markt, da wenn zu wenig Rohstoffe verarbeitet werden können ebenfalls das Angebot steigt.
Auch erneute Lockdowns in den USA und Europa sind aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht auszuschließen. Und schließlich und endlich sind die Mehrheit der Rohstoffengpässe, die durch den Russland-Ukraine Krieges aufgekommen sind, durch die Mehrproduktion und -förderung anderer Staaten behoben worden.
Was kann die Preise erneut anheben?
Allgemein gibt es nicht viel Positives für Rohstoffe zu vermelden. Trotzdem besitzen einige "Wegbereiter der Zukunft" wie Kupfer und Platin auf lange Sicht noch deutliches Wachstumspotenzial, zum Beispiel wegen der Verbauung in E-Autos. Schlecht hingegen sieht es dafür für Weizen und Öl aus. Die Kurse beider Rohstoffe wurden stark durch den Russland-Ukraine-Konflikt nach oben getrieben. Inzwischen hat die OPEC allerdings die Fördermenge deutlich erhöht und Indien und China stehen, laut schwedischer Forschungsinstitute, vermehrt im Verdacht, russisches Erdöl trotz der Sanktionen weiterzuverkaufen. Auch für den Weizen sieht es nicht besser aus, nachdem ein Abkommen für den Transport von Weizen zwischen Russland und der Ukraine geschlossen wurde.
Was in einem solchen Umfeld zu geschehen droht, ist natürlich klar. Eine allgemeine Abwertung - auch von unter anderem Kupferminen - könnte der Fall sein. Deswegen halten Investoren gerade ihre Gelder massiv aus der Branche zurück. Anleger sollten darum ihre Position in Rohstoffen überprüfen, da beide in den kommenden Monaten eminenten Risiken ausgesetzt sein können. Dies betrifft besonders Rohstoffaktien, da hier neben dem Risiko einer Abwertung des zugrundeliegenden Materials auch ein operatives und unternehmerisches Risiko besteht.
Fazit zum Ende der Rohstoff-Rallye
Das Nachrichtenumfeld zeigt, dass keine besonders guten Voraussetzungen für eine Weiterführung der Rohstoff-Rallye bestehen. Deswegen sollten sich Anleger zunächst zurückhalten und auf günstigere Kurse warten, da gerade die Zeit der Konsolidierung eingetreten ist. Allerdings bietet dies nicht nur schlechte Seiten, da jede Konsolidierung Basis eines neuen Aufwärtstrends sein kann.