Schnelle Reaktionsfähigkeit und maximale Transparenz schreiben sich die Verantwortlichen des Fonds auf ihre Fahnen. Was das in der Praxis heißt und wie er die zukünftige Entwicklung einschätzt, darüber sprechen wir mit Markus Sievers. Gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Garske managt er den Fonds und ist gleichzeitig Geschäftsführender Gesellschafter der apano GmbH.

Frage: Wo steht der apano Global Systematik heute und wie war die Entwicklung der letzten zwei Jahre?
Markus Sievers: 2019 haben wir mit einem Plus von 17,8 Prozent abgeschlossen, 2020 mit 13,71. Im aktuellen Jahr liegen wir bei rund 4,5 Prozent. FWW bewertet uns mit fünf Sternen, Morningstar mit vier Sternen. Wir gehören also zu dem besten Quartil.

Frage: Sie betonen besonders die Risikosteuerung als Erfolgskonzept. Was heißt das, wie gehen Sie vor?
Sievers: Zunächst ist es das Ziel, in guten Phasen an die Entwicklung der globalen Aktienmärkte anzuknüpfen. Ist also das Umfeld gut, werden wir hoch und sehr hoch investiert sein und diesen Entwicklungen folgen. Die Besonderheit fängt an, wenn die Stimmung der Investoren kippt. Jetzt reagieren wir schnell und konsequent und bauen das Risiko ab. Die praktische Umsetzung erfolgt über unseren "apano-Stimmungsindex". Damit untersuchen wir täglich die aus unserer Sicht wichtigsten 15 Marktsegmente. Dazu zählen wichtige Aktienindizes, aber auch sogenannte "Risk-off-Märkte" wie Anleihen der Top-Bonitäten, Gold oder die Kreditausfallrisiken. Dabei gehen wir emotionslos vor und schauen, ob die Märkte ihre Trendrichtung verlassen. Das Ergebnis wird zudem interpretiert - zu diesem Zweck werten wir die globale Finanzpresse aus - und als Blog täglich veröffentlicht. Wir kommunizieren also unsere Sicht der Dinge. Der Fonds ist somit auch sehr ­transparent.

Frage: Können Sie das an einem Beispiel erklären?
Sievers: Zuletzt ist das im Corona-Crash im Frühjahr 2020 sehr gut gelungen. Schon Ende Januar, ausgehend von den asiatischen Märkten, haben wir Signale zur Risikoreduzierung erhalten. So haben wir während des Crashs mit rund 15 % nur die Hälfte von dem verloren, was Weltaktien einbüßten. Gleichzeitig haben wir Einstiegssignale bereits Ende März erhalten. Bereits Anfang Juni hatten wir den Verlust wieder komplett aufgeholt, und der Fonds hat 2020 hervorragend abgeschlossen. Ganz konkret: Zu Beginn der Krise gab es Regionen und Branchen, die wir übergewichtet hatten (beispielsweise Asien, Digitalisierung und andere Stay-at-home-Gewinner). Gemieden haben wir klassische Industrie- und Dienstleistungssektoren. Mit der Erholung und vor allem mit dem Finden eines Impfstoffs veränderte sich das Bild stark, und wir haben wieder zyklische Wachstumsthemen in den Fokus gestellt. Inzwischen ist das Bild wieder ausgewogen, und wir setzen auf breite Diversifikation, weil keine Branche oder Nische besonders billig erscheint.

Frage: Empfehlen Sie den Fonds auch für Einsteiger?
Sievers: Ich bin überzeugt, dass er für jeden geeignet ist, der mit seinem Geld ausgewogene oder ­offensive Renditeziele verfolgt - damit auch für Einsteiger oder Kunden des etwas älteren Semesters. Er hat in der Vergangenheit gezeigt hat, dass die Phasen von Kursrückgängen im Vergleich zum Markt sehr moderat waren. Das verkürzt den Anlagehorizont. Dennoch ist der Fonds kein Ersatz für kurz­fristige Gelder oder gar Festgeld.

Frage: Welche Vorteile bietet er gegenüber ETFs?
Sievers: Ein ETF ist stets voll investiert in "seinen" Markt. Wer sich also einen Korb ETFs einkauft und liegen lässt, ist dreifachem Risiko ausgesetzt. Erstens, dass sein Thema "out" ist, zweitens, dass es "überhitzt" - also überteuert - ist. Und er hat noch das allgemeine Marktrisiko eines Kurseinbruchs. Wir nutzen einerseits eine Vielzahl von unterschiedlichen Regionen-ETFs, um an den Weltaktien teilzunehmen. Zudem setzen wir aber auf Themen wie Clean Energy, Digitalisierung, Global Water oder auf Branchen-ETFs, also Rohstoffe, Dienstleistung, Automobil, Finanzen etc. Über alles sind wir etwa in 20 bis 30 unterschiedlichen ETFs investiert. Vorteil eins ist die Diversifikation in viele Bereiche. Der zweite Vorteil ist die aktive Anpassung der unterschiedlichen Schwerpunkte und die Risikosteuerung. Schließlich wollen wir bei großen Korrekturen nicht voll dabei sein. Diesen ­Aspekt halten wir für ganz besonders wichtig.

Frage: Was erwarten Sie in den kommenden Monaten von den Kapitalmärkten und Ihrem Fonds?
Sievers: Grundsätzlich sehen wir ein gutes Umfeld für Aktien. Die Schleusen der Notenbanken sind offen und eine Vielzahl von Konjunkturprogrammen ist auf den Weg gebracht. Wir gehen davon aus, dass der apano Global Systematik wie bisher gut folgen kann. Wir berechnen aber weiterhin auf täglicher Basis unseren Stimmungsindex und werden uns in Deckung begeben, wenn wir entsprechende Signale erhalten.



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