Der Markt ist an einem Kreuzungspunkt angekommen, an dem weitere Gewinne zwar nicht unmöglich, aber doch deutlich schwieriger werden. Die Gefahr einer Umkehr zurück nach Süden steigt hier. Die Ausgangslage lässt sich folgendermaßen beschreiben: Sowohl der Monatsdurchschnittskurs des Deutschen Aktienindex (blaue Kurve im Chart) als auch der auf ähnlicher Höhe verlaufende, horizontale Preisbereich bei rund 10.120 Punkten waren in der jüngeren Vergangenheit schon mehrfach Anlass für eine Richtungsumkehr des Marktes. Und auch der aktuelle Anlauf des DAX in diese Preisregion kam hier vorläufig zum Stillstand.

Umso stärker wäre das Kaufsignal, dass die Kurse mit einem Ausbruch nach oben setzen könnten. Doch die Statistik spricht derzeit eine andere Sprache: Auch der anhand vergangener Schwankungen berechnete Prognose-Korridor (graue Fläche), der zu 90 (hellgrau) beziehungsweise 99 Prozent (dunkelgrau) den Spielraum für den heutigen Tag vorgibt, zeigt nicht mehr viel Luft nach oben. Bis rund 10.200 Zähler reicht das Potenzial im Idealfall, und damit ziemlich genau an die 200-Tage-Linie, dem wohl meistbeachteten langfristigen Durchschnittspreis des Marktes (violette Kurve).



Angesichts des im länger zurück reichenden Tageschart noch intakten Abwärtstrends muss aber bereits an der zähen Verkaufszone bei 10.120 mit einer Kehrtwende der Kurse gerechnet werden. Denn solange die übergeordnete Tendenz negativ ist, sind auch im kurzfristigen Bereich Kaufsignale weniger wahrscheinlich als Verkaufssignale. Die Trefferquote ist somit höher, wenn auf das jeweils negativere der beiden möglichen Szenarien gesetzt wird. Vorsichtige Anleger sollten zumindest abwarten, ob der DAX sich oberhalb der 10.120 etabliert, bevor sie auf steigende Kurse setzen, auch bei 10.155 ist noch eine schwache Hürde im 5-Minuten-Chart der Vortage zu sehen.



Auf der 5-Minuten-Zeitebene ist auch die ehemalige Barriere um 9915/9975 erkennbar, die an einem schwachen Tag eine erste potenzielle Kaufzone darstellt. Ein Schnäppchen, das diesen Namen auch verdient, machen Anleger jedoch erst, wenn der Index wieder an die Preiszone bei 9750/9820 zurück fällt, an der seit März mehrere Wendepunkte lagen. Eine Spekulation auf Verluste in diese Zielzone ist derzeit das etwas aussichtsreichere Szenario. Auch ein Kursrückgang bis 9500 ist im Extremfall kurzfristig möglich, und auf jeden Fall wahrscheinlicher, als ein schneller Ausbruch über die 200-Tage-Linie.

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Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 3 10.720 Aufwärtstrend schwach
Widerstand 2 10.200 200-Tage-Linie mittel
Widerstand 1 10.100/10.120 Monatsdurchschnitt, horizontal stark
Unterstützung 1 9915/9975 horizontal schwach
Unterstützung 2 9750/9820 horizontal mittel
Unterstützung 3 9500 horizontal mittel


Trading-Ideen



+++ TRADING IDEEN +++
Trading-Idee steigend
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN PB3KDC
Emittent BNP
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 9.000
Knock-Out-Schwelle 9.000
Hebel 9,6
Kurs in EUR 10,46
Trading-Idee fallend
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN PB2HTM
Emittent BNP
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 10.800
Knock-Out-Schwelle 10.800
Hebel 13,3
Kurs in EUR 7,54


Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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