Anleger müssen sich nun zwischen Gier und Vernunft entscheiden - oder zumindest zwischen einer kurzfristigen Analyse und langfristigen Erfahrungswerten: Die Monate August und September gelten an der Börse als schlechtester Anlagezeitraum überhaupt - daher kommt auch das populäre Sprichwort "sell in May and go away" (Verkaufe im Mai und gehe). Während man über die Performance im Juni und Juli noch streiten kann, ziehen sich professionelle Investoren in der Regel ab dem 1.8. häufig aus dem Markt zurück. Doch eine hohe Quote negativer Monate in den vergangenen 50 Jahren bedeutet nicht, dass es keine Ausnahmen geben kann.
Auch wenn es langfristig betrachtet sinnvoll ist, sich in der Sommer-Phase von der Börsen immer fern zu halten, kann es einzelne Ausreißer geben - also Jahre, in denen man besser lag, wenn man doch investiert hat. 2016 könnte so ein Jahr werden, doch noch ist der August lange nicht vorbei. Zumindest erste Indizien deuten jedoch darauf hin, dass das Kaufinteresse diesen Sommer stärker als üblich ausfallen könnte. Für strategisch denkende Investoren spielt dies eigentlich keine Rolle - sie folgen einem übergeordneten Plan und halten sich jedes Jahr konsequent an die "sell in May"-Methode. Dis erscheint als die vernünftigste Vorgehensweise.
Wer jedoch Angst hat, eine Rally zu verpassen, findet ebenfalls Argumente: Der Ausbruch über die bisherigen Hochs und die damit einher gehende Widerstandszone um 10.400/10.475 ist zumindest kurzfristig ein klar positives Signal, das auf einen nachhaltigen Umschwung nach oben hin deutet. Jetzt ist der Index erst einmal überhitzt, da er seit dem Vormonatstief bei 9300 fast ohne Pause bis zwischendurch knapp 10.700 Punkte gestiegen ist. Doch nach einem leichten Rückschlag zurück in Richtung des jüngsten Ausbruchsniveaus sind durchaus weitere Gewinne vorstellbar.
Was aktuell ebenfalls bremst, ist der Abwärtstrend, der sich durch eine Verbindung der Vorjahreshochs konstruieren lässt. Bei 10.700/10.750 könnte er zur Ausbildung eines weiteren Zwischenhochs führen, und eine Konsolidierung einleiten. Auf längere Sicht ist dann aber ein Ausbruch nach oben in Richtung des 2015er-Hochs bei 11.430 nicht mehr auszuschließen - es sei denn, der Börsensommer setzt doch noch ein.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.450 | Zwischenhoch | schwach |
Widerstand 1 | 10.725/10.750 | langfristiger Abwärtstrend | mittel |
Unterstützung 1 | 10.475 | Ex-Widerstand | schwach |
Unterstützung 2 | 10.100 | horizontal | mittel |
Unterstützung 3 | 9800 | horizontal | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU5RRF |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 31.10.2016 |
Basispreis | 9.250 |
Knock-Out-Schwelle | 9.250 |
Hebel | 7,5 |
Kurs in EUR | 14,26 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU4587 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 11.650 |
Knock-Out-Schwelle | 11.650 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 9,74 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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