Der Deutsche Aktienindex ist aus dem bisherigen Aufwärtstrendkanal im 1-Stunden-Chart (orange) nach oben ausgebrochen, und hat damit die deutlich unwahrscheinlichere Richtung eingeschlagen. Nun ist der Weg theoretisch frei bis an den oberen Rand des aus statistischen Schwankungen berechneten Prognose-Korridors (grau) bei aktuell rund 12.500. Doch in der Praxis steht vorher noch eine andere Hürde im Weg.

Auf Seite 2: Hier werden heute Gewinne mitgenommen







Das bisherige Allzeithoch bei 12.390 hat am Montag bereits im vorbörslichen Handel zu Gewinnmitnahmen geführt, auf diesem Niveau könnten auch im weiteren Tagesverlauf erneute Rückschläge zu beobachten sein. Es stellt jedoch weder eine besonders starke, noch eine besonders exakte Widerstandszone dar. Dazu kommt allerdings, dass der DAX nun bereits wieder mehr als zwölf Prozent oberhalb seines 200-Tage-Durchschnitts verläuft (violetter Indikator unter dem Wochenchart). In der Vergangenheit waren Werte zwischen 12 und 14 Prozent mit wenigen Ausnahmen gute Indikatoren für eine Atempause des Marktes. Daher bleibt die weitere Vorhersage kurzfristig eher vorsichtig, nur mittel- bis langfristig ist weiterhin mit steigenden Kursen zu rechnen.

Auf Seite 3: Warum der DAX dennoch vor einer wichtigen Kaufsaison steht





Dem gegenüber steht die Saisonalität des Marktes: Der durchschnittliche Kursverlauf des DAX in den vergangenen 20 Jahren zeigt im März und April einen großen Zuwachs. So bietet beispielsweise der erste Handelstag im April eine überdurchschnittlich hohe Gewinnchance. Seit 2003 behielten in 93 Prozent der Fälle die Käufer die Oberhand, nur im vergangenen Jahr gab es mit minus 1,7 Prozent einen deutlichen Rücksetzer. Dennoch errechnet sich für die vergangenen 14 Jahre eine hohe Durchschnittsperformance von ein Prozent.

Das scheint sich auch heute zu bewahrheiten. Anleger, die weiterhin bullish sind, sollten dennoch nur in Rückschläge hinein kaufen. Mindestens eine Gegenbewegung zurück in Richtung 12.080 sollte abgewartet werden, wo mehrere Wendpunkte und - knapp darunter - auch der Monatsdurchschnittskurs (blau) verlaufen. Nur besonders Mutige wetten auf einen Abpraller des Index am Allzeithoch zurück nach unten. Passende Papiere für beide Richtungen haben wir wie immer am Ende der Analyse aufgelistet.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.500 Prognose-Korridor mittel
Widerstand 1 12.390 Allzeithoch schwach
Unterstützung 1 12.040/12.080 horizontal, Monatsdurchschnitt schwach
Unterstützung 2 11.850 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XJY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 10.650
Knock-Out-Schwelle 10.650
Hebel 10,2
Kurs in EUR 11,54
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XPW
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 12.875
Knock-Out-Schwelle 12.875
Hebel 11,0
Kurs in EUR 10,71


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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