von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart





Nach dem Sprung über die Nordgrenze der seit Ende August bestehenden Tradingrange dominieren Anschlusskäufe das Kursgeschehen. Viele Investoren wollen nun schnell auf den fahrenden Zug aufspringen, da sie Angst haben, eine mögliche Jahresendrally zu verpassen. Aber bis Silvester sind es noch gut zwei Monate, in denen es nicht nonstop aufwärts gehen kann. Schon jetzt verläuft der DAX rund 8,4 Prozent über seinem Monatsdurchschnittskurs und ist damit so heiß gelaufen wie zuletzt zu Jahresanfang. Damals ist er aus einer rund ein Jahr dauernden Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen, was ebenfalls zu einem Kaufrausch führte - auf diesen folgte dann erst einmal eine kurze Seitwärtstendenz, bevor es dann wieder nach oben ging.

Die einzige weitere vergleichbare - und noch ähnlichere - Situation stammt aus dem Jahr 2011, als sich die Kurse ebenfalls gegen Jahresende von einer starken Marktkorrektur erholten. Damals fiel die Weihnachtsrally aus, das Hoch wurde schon Ende Oktober erreicht. Erst im Februar des Folgejahres wurde es wieder überboten. Selbst im besten Fall ist also jetzt erst einmal eine Pause nötig, nachdem die Kurse bereits 1500 Punkte in einem Monat zugelegt haben. Anschließend rechnen wir aber mit einer weiteren Aufwärtsbewegung bis mindestens an den 200-Tage-Durchschnitt um 11.040 Zähler, im Chart beginnt die nächste Verkaufszone mit mehreren Wendepunkten sogar erst wieder ab 11.635. Langfristig bei einem anhaltenden positiven Trend sogar das Allzeithoch greifbar, doch für diese Prognose ist es noch zu früh.

Angesichts dieser Kursziele stellt sich die Frage, ob es wirklich wichtig ist, dass alle Marken noch vor dem Jahresende erreicht werden. Vielmehr ist doch entscheidend, dass die Chancen auf der Oberseite für die kommenden Monate wieder höher sind, also die Gefahren nach unten. Anleger die sich nicht von der Kaufpanik anstecken lassen, können Rückschläge oder zumindest Seitwärtskorrekturen des Index somit zum Aufbau neuer Long-Positionen nutzen. Ob diese noch einmal bis 10.270/10.380 an das Ausbruchsniveau aus der Seitwärtsbewegung zurückführen, ist fraglich. Doch jeder Punkt, um den der DAX billiger eingekauft wird, verbessert die Quote von Ertrag zu Risiko.

Besonders kurzfristig denkende Trader können sogar die recht guten Chancen auf eine Pause heute nutzen, um ein paar Punkte mit einer schnellen Short-Position zu gewinnen. Ein neues Hoch ist am Montag extrem unwahrscheinlich, zumal der DAX den statistischen Prognose-Korridor im Intradaychart (grüne Fläche) bereits nach oben verlassen hat, was nur in einem Prozent aller Fälle passiert. Damit ist der aktuelle Ausschlag der Notierungen nach oben als extrem ungewöhnlich einzustufen.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - DAX-Spezialchart Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände







Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN CW4R8Y
Emittent Citi
Laufzeit 3/18/16
Basispreis 9,300
Knock-Out-Schwelle 9,300
Hebel 7.2
Kurs in Euro 15.00
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU1A23
Emittent UniCredit
Laufzeit 3/31/16
Basispreis 11,100
Knock-Out-Schwelle 11,100
Hebel 36.0
Kurs in Euro 3.00
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Optionsschein Long
WKN UT1EBR
Emittent UBS
Laufzeit 3/30/16
Basispreis 8,000
Knock-Out-Schwelle 8,000
Hebel 3.9
Kurs in Euro 28.00
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN DG5SGH
Emittent DZ Bank
Laufzeit 6/24/16
Basispreis 13,550
Knock-Out-Schwelle 13,550
Hebel 3.9
Kurs in Euro 27.50

























































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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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