Verbindet man die Hochpunkte des DAX seit Ende Januar, ergibt sich eine erstaunlich präzise Trendgerade (orange punktiert), die sich auch in der zweiten Wochenhälfte erneut bewährte. Exakt an dieser aktuell bei rund 12.180 verlaufenden Linie drehte der Index wieder nach unten. Zum Glück existiert ein weiterer charttechnischer Einflussfaktor, der momentan mit ähnlicher Genauigkeit auf der Unterseite als Unterstützung wirksam ist: Am Monatsdurchschnittskurs (blaue Kurve) bei momentan knapp 11.940 wird derzeit regelmäßig gekauft, was den Index schon häufig in den Vorwochen stabilisierte.
Auf Seite 2: Nicht nur der kurzfristige Aufwärtstrend ist eine Barriere
Auch im Tageschart ist ein Aufwärtstrendkanal (grün) ersichtlich, dessen oberer Rand schon vielfach als Hürde diente (rote Kreismarkierungen). Das nicht mehr weit entfernte Allzeithoch dürfte erfahrungsgemäß ebenfalls Gewinnmitnahmen auslösen, sobald sich die Notierungen diesem Niveau stärker annähern.
Auf Seite 3: Kleine Warnsignale kommen auch aus dem Kerzenchart
Auch der Blick auf den Kerzenchart macht das aktuelle Verhalten der Marktteilnehmer gut erkennbar. Er zeigt Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurse für jeden Tag. Hier ist zu sehen, dass immer nach einem neuen Hoch im laufenden Trend (rote Pfeile) sofort Gewinnmitnahmen erfolgen. Wenige Tage später stabilisiert sich der DAX dann aber, um auf das jeweils nächste Zwischenhoch zu springen. Das gestrige neue Hoch - immerhin der höchste Wert seit April 2015 - unterschied sich jedoch geringfügig von den meisten der bisherigen Kursspitzen: Diesmal lag der Schlusskurs (Close) des Tages deutlich unter dem Eröffnungskurs (Open), es wurden somit sehr schnell wieder Gewinne mitgenommen, und nicht wie bisher zumindest zum Folgetag gewartet. Anleger werden also zunehmend nervöser, der Markt schnelllebiger. Das deutet auf ein geringer werdendes Aufwärtspotenzial hin.
Anleger können auf Grund des unverändert intakten Aufwärtstrends zwar bullish bleiben, sollten aber kurzfristig nicht mit Ausbrüchen über die entsprechenden Trendlinien zwischen 12.135 und 12.180 rechnen. Auch die Gefahr einer neuen kurzfristigen Konsolidierungsphase mit Zielen in Richtung 11.940 oder sogar 11.850 ist nicht von der Hand zu weisen. Wer weiter auf steigende Kurse setzen will, sollte zumindest solch eine kleinere Korrektur vor dem Aufbau neuer Positionen abwarten, um sein Chance-Risiko-Verhältnis beim Kauf zu verbessern.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
---|---|---|---|
Widerstand 2 | 12.390 | Allzeithoch | stark |
Widerstand 1 | 12.135/12.180 | Aufwärtstrendkanäle | stark |
Unterstützung 1 | 11.940 | Monatsdurchschnitt | mittel |
Unterstützung 2 | 11.850/11.900 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XJY |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 10.650 |
Knock-Out-Schwelle | 10.650 |
Hebel | 10,2 |
Kurs in EUR | 11,54 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU8XPW |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 12.875 |
Knock-Out-Schwelle | 12.875 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 10,71 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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